Reise mit dem Auto
Oberaudorf und Eisenach


21. Mai bis 08. Juni 2023


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Wendelstein und Tatzelwurm


6. Tag Freitag 26.05.2023





Heute Morgen fahren wir zuerst über die Tatzelwurmstraße, weiter über die B307 (Alpenstraße) bis kurz hinter Bayrischzell zur Talstation der Wendelstein Seilbahn auf 792 Metern Höhe.
Als Gegenstück zur gemütlichen Zahnradbahn in Brannenburg wurde im Jahr 1970 in Bayrischzell eine schnelle Großkabinen-Pendelbahn gebaut, welche ihre Fahrgäste in nur 7 Minuten zur Bergstation in 1724 Metern Höhe befördert. 27,00€ kostet ein Ticket hin und zurück. Die Zahnradbahn in Brannenburg kostet 42,00€, damit war ich schon zweimal auf dem Wendelstein, 1968 und 1988.

Der Parkplatz ist noch sehr leer, wir ziehen ein Tagesticket für 5,00€, dessen Preis uns beim Kauf der Seilbahntickets erstattet wird. Es geht auch sofort los, die Bahn wartet.
Von der Bergstation der Seilbahn sind es nur wenige Schritte zum Wendelsteinhaus.
Errichtet wurde die Berggaststätte circa 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels im Jahr 1882-1883.
Der Wendelstein ist ein 1838 m ü. NHN hoher Berg der Bayerischen Alpen. Er gehört zum Mangfallgebirge, dem östlichen Teil der Bayerischen Voralpen. Er ist der höchste Gipfel des Wendelsteinmassivs. Wegen seiner exponierten Lage bietet er eine sehr gute Aussicht ins Bayerische Alpenvorland und ist umgekehrt im weiten Umkreis zu erkennen. Er liegt zwischen den Flusstälern von Leitzach und Inn. Er ist mit der Wendelstein-Seilbahn und der Wendelstein-Zahnradbahn erschlossen. An seinen nördlichen Ausläufern entspringt der Jenbach, der auf seinem Weg zur Mangfall zur Kalten wird.

Zuerst gehen wir den Weg hinauf zur Wendelstein-Aussichtsplattform mit Aussicht auf das Wendelsteinhaus mit der Bergkapelle und nach Bayrischzell. Immer wieder steigen kleine Wolken auf und verdecken kurzzeitig die Sicht.

Dann steigen wir den Weg zur Wendelstein-Kirche, dem wohl bekannteste Wahrzeichen des Wendelsteins hinauf. Zu verdanken ist das christliche Bauwerk dem so genannten Wendelstein-Vater Max Kleiber, einem Kunstprofessor aus München. "Dass ma halt da herob'n des ganze Jahr in koa Kirchn ned kimmt", war der einzige Verdruss, den die Rosa Krimbacher, erste Wirtin des 1882-1883 erbauten Wendelsteinhauses hatte. Beim leidenschaftlichen Wendelsteinfreund Max Kleiber blieb diese Klage nicht ungehört. Von drei Bauern ließ er sich den Baugrund schenken, der Grundstein zum Bau der Wendelstein-Kirche wurde am 1. Juli 1889 gelegt. Die Wendelstein-Kirche wurde im Jahr 1890 gemäß den Regularien des Pontifikales geweiht und gilt somit als Deutschlands höchstgelegene Kirche.

Ein Hubschrauber bevördert Baumaterial zu einigen Waldarbeitern unterhalb des Gipfels und wir sehen die letzte Schienenschleife der Zahnradbahn, bevor sie im Bergbahnhof unter dem Wendelsteinhaus endet.


Ein kurzer Weg geht hinunter zur Wendelsteinhöhle, in deren Eingang rechts der Bergbahbhof zu sehen ist. In die Höhle selber gehen wir nicht, es kostet 2,00€, aber Erika ist es nicht so ganz geheuer.


Wir machen uns auf den Weg nach oben. Die restlichen 100 Höhenmeter von der Bergstation zum Gipfel sind für Wendelstein-Besucher fast ein "Muss". Der Aufstieg über den gut gesicherten und befestigten Gipfelweg ist in ca. 20 Minuten zu schaffen (nicht für uns, etwas länger hat es schon gebraucht) und auch für mäßig geübte Wanderer geeignet. Unterwegs gibt es jede Menge atemberaubende Ausblicke.

Unterhalb des Wendelsteinkircherls, am Spielgelände mit der "Trojanischen Gams" und am Gebäude des Bayerischen Rundfunks vorbei, geht es in Serpentinen und teils über Treppen hinauf auf 1.838 m. Oben angekommen wird man mit einem einzigartigen 360°- Panorama belohnt. Neben dem Gipfelkreuz und der kleinen Wendelinkapelle mit Gipfelbuch befindet sich auf der Aussichtsplattform am Wendelstein auch die Universitäts-Sternwarte.


Auf halbem Wege sehen wir in einem Geröllfeld unterhalb eine Gemse. Sie läuft erst gut getarnt und schwer zu erkennen durch die Felsen, steht dann aber auch auf einem Grat und zeigt sich uns in ihrer ganzen Größe.


Wir machen Fotos am Gipfelkreuz und ein kleines Picknick auf einer Bank.


Die Rückfahrt nach Oberaudorf unterbrechen wir am Tatzelwurm. Wir parken am Restaurant "Zum feurigen Tatzelwurm" und laufen zu den Wasserfällen des Auerbach, die über mehrere bis zu 10 m hohe Kaskaden im Mangfallgebirge, in die Tiefe stürzen, um dann letztendlich im Inn zu münden. Der Weg ist nicht weit, Wir sitzen noch kurz am Ufer des Auerbachs und machen uns dann auf den Heimweg.


Gekocht haben wir heute Kartoffeln, Spinat und Fischstäbchen