PARIS


04. bis 09. August 2019


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Versailles und Statue of Liberty


5. Tag Donnerstag 08.08.2019



Mit den Metro Linien 8 und 10 fahren wir bis zur Station Javel.

Wegen Bauarbeiten fährt der RER C erst ab dieser Station zum Schloß Versailles. An der Station gehen wir die Treppe zu den Gleisen hinunter. Der Zug fährt oberirdisch. Jede Menge Bahnpersonal in orangenen Shirts weisen uns den Weg. Kurz darauf ist auch schon der Zug da, an jeder Tür ein Mitarbeiter, wir steigen ein. Nach nur ca. 30 Minuten erreichen wir den Bahnhof Gare de Versailles Château Rive Gauche.
Nur ein kurzes Stück durch die Avenue du Général de Gaulle und dann unter den Bäumen der Avenue de Paris zum Schloß das man schon von weitem sieht. Viele Menschen haben das gleiche Ziel wie wir. Auch für Versailles haben wir im Vorfeld Online-Tickets bestellt.

Vor uns die Statue Equestre de Louis XIV, das Reiterstandbild des Königs.


Rechts und links sind Parkplätze, geradeaus das Gate of Honor, durch das alle Besucher müssen. Hier ist eine Sicherheitskontrolle, bevor man zum Kassen- und Eingangsbereich kommt. Ein hoher, goldener Zaun riegelt das Schloß ab. Der Eingang für Ticketbesitzer ist links, davor eine lange Schlange in die wir uns so auf der Hälfte reinzogen. Es geht aber auch schnell hinein, Ticketkontrolle, das wars.


An der Info haben wir einen Lageplan bekommen, zwei Etagen sind zu Besichtigen.
Das Schloss Versailles ist eine der größten Palastanlagen Europas und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich. Der Barockbau, dessen größte Ausdehnung mehr als einen halben Kilometer beträgt, gilt als ein Höhepunkt europäischer Palastarchitektur und diente vom 17. bis zum 19. Jahrhundert als Vorbild für zahlreiche weitere Schlossbauten.

Das Gebäude besteht aus einem Mittelbau, zwei Flügeln und mehreren Höfen. Trotz seiner immensen Größe wird man sich als Besucher immer an bestimmte, besonders markante Räume erinnern. Dazu gehören die Appartements Royaux (Königlichen Gemächer) und die sogenannten Prunkräume.

Wir gehen durch teilweise sehr volle Räume, da wo die meisten Menschen sind gehen wir etwas schneller durch.


Die Schlosskapelle, wie man sie heute im Schloss Versailles besichtigen kann, wurde 1710 fertiggestellt.
Die Königliche Oper des Schlosses von Versailles wurde 1770 unter Ange-Jacques Gabriel in der Regierungszeit Ludwig XV. vollendet. Die Errichtung des heutigen Opernhauses war eines der letzten großen Bauprojekte des Ancien Régimes in Versailles. Es ist bis in die Gegenwart weitgehend unverändert erhalten geblieben und wird noch heute regelmäßig bespielt.


Der Opernsaal ist beeindruckend und auch das Bühnenbild sieht toll aus.
Hauptattraktion ist wohl die Galerie des Glaces, der Spiegelsaal, gebaut um die Besucher zu beeindrucken und zu blenden.


Die 357 riesigen Spiegel, die den Fenstern gegenüberliegen, schaffen eine besonders lichtdurchflutete und glanzvolle Atmosphäre. Der Spiegelsaal galt nicht nur als Symbol der Größe des französischen Königreiches, sondern war auch immer wieder Schauplatz historisch bedeutender Wendepunkte. Der Friedensvertrag von Versailles, der am 28. Juni 1919 dem Ersten Weltkrieg ein Ende setzte, wurde hier unterzeichnet.
Alles sehr prunkvoll, teilweise aber auch schon überladen.


Im Anschluß an die Schloßbesichtigung gehen wir noch in die Gartenanlagen. Der Park und die Gärten von Schloss Versailles, angelegt von André Le Nôtre, haben in der Gartenkultur seit dem 17. Jahrhundert weltweit Maßstäbe gesetzt. Dieses Kunstwerk ist jedoch ebenfalls ein Zeugnis der Ambitionen von Ludwig XIV., der den Park anlegen ließ, sobald er als junger König von Frankreich an die Macht gekommen war.
Der Grand Canal (Große Kanal) von Schloss Versailles ist zweifellos das bekannteste Werk André Le Nôtres. Seine Meisterleistung bestand in der von ihm erzeugten perfekten optischen Harmonie. Der Grand Canal verfügt jedoch über zwei Seitenarme verschiedener Größe (mit 62 Metern bzw. 80 Metern Breite). Sein kreuzförmiges Hauptbecken misst allein 23 Hektar. Auf dem Plan wirkt das so dargestellte Kreuz daher durch seine Asymmetrie etwas unbeholfen. Wenn sich der König jedoch auf Höhe des Bassins de Latone befand, zeigte sich optisch alles in perfekter Harmonie.


Sehr weitläufig ist die ganze Anlage. In einem Labyrinth gut es einen Platz zum Rastmachen, ein paar Pommes und ein Bier, es ist wieder ganz schön heiß heute.
Allzu groß fällt unsere Runde nicht aus. Die Wasserspiele in den vielen Brunnen sind nur an bestimmten Tagen in Betrieb, heute aber nicht.

In einem Gebäude, an der Place d’Armes gegenüber dem Schloss in einem Flügel der Grande Écurie sind die königlichen Kutschen untergebracht.


Unter anderen kann man die Berline für die Taufe von Henri d’Artois, und die Kutsche für die Krönung von Karl X. sehen. Die Kutsche sollte ursprünglich für die Krönung von Ludwig XVIII. gebaut werden, der allerdings auf eine Krönung verzichtete. Erst nach der Thronbesteigung seines jüngeren Bruders und Nachfolgers wurde die Kutsche fertiggestellt. In der von acht Pferden gezogenen Kutsche fuhr Karl X. am 29. Mai 1825 zur Kathedrale von Reims, in der die Krönungszeremonie stattfand. Am 6. Juni desselben Jahres zog er in dieser Kutsche in Paris ein. Für den Transport der Kutsche von Paris nach Reims wurden eigene Räder verwendet, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind. Die prunkvollen Räder wurden erst in Reims eingebaut. Im Jahr 1856 wurde die Kutsche anlässlich der Taufe von Napoléon Eugène Louis Bonaparte, des Sohnes von Napoleon III., genutzt. Die königlichen Insignien wurden damals durch die des Zweiten Kaiserreiches ersetzt. Die vier Ecken sind mit Füllhörnern besetzt, aus denen Karyatiden aufragen. Auf dem Dach umgeben vier Phemen die Königskrone. Sie halten eine Wappenkartusche, die ursprünglich mit den königlichen Initialen versehen war. Die Seiten sind mit allegorischen Malereien verziert.Leichenwagen von Ludwig XVIII.
Alle königlichen Kinder besaßen Kinderkutschen, die ausgestellten Kutschen gehörten den Kindern von Ludwig XVI. und Marie-Antoinette.

Unter allen drei Monarchen, von Ludwig XIV. bis zu Ludwig XVI., waren im Winter Schlittenrennen im Schlosspark von Versailles beliebt. Die ältesten Schlitten des Museums stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie wurden von Pferden gezogen, der Kutscher saß auf einem kleinen Bock hinter dem Schlitten.

Sehr schöne Ausstellung mit freiem Eintritt.

….. das war das Château de Versailles … wenn Ludwig XIV. gewusst hätte wie viele Menschen mal durch seine Wohnung gehen.

Zurück aus Versailles laufen wir von der Station Javel an der Seine entlang noch zur Spitze der Île aux Cygnes, eines 1825 angelegten Damms, der die Seine teilt. Dort steht an der Pont de Grenelle eine 11,50 Meter hohe Kopie der Freiheitsstatue aus New York, die der Stadt von in Paris lebenden amerikanischen Bürgern geschenkt wurde. Sie ist so aufgebaut, dass sie in die Richtung sieht, in der ihre größere Schwester im New Yorker Hafen steht.


Erika bleibt oben auf der Brücke, ich gehe die Treppen runter zur Spitze der Insel und schau mir die Statue aus der Nähe an.
Weiter laufen wir jetzt unten an der Seine entlang.

DiePont de Bir-Hakeim befindet sich in Höhe der nordöstlichen Spitze der Île aux Cygnes. Ein erster Steg, der dort die beiden Ufer verband, stammte aus dem Jahr 1878. Das eiserne Bauwerk wurde anlässlich der Weltausstellung von 1878 eröffnet und trug den Namen Passerelle de Passy.


Als Pont de Passy wurde zwischen Mai 1903 und April 1906 an dessen Stelle eine Straßenbrücke errichtet. In deren Mitte ist längs ein Viadukt der Métro angelegt („Viaduc de Passy“), unterhalb dessen sich ein 8,70 m breiter Gehweg (heute Radweg) befindet.
Weiter zur nächsten Brücke. Es wird voller am Seine Ufer. Restaurants und Schiffsanleger ziehen viele Menschen an. Wir sind vor der Pont d‘léna, der Brücke die den Eiffelturm und Trocadero verbindet. Oberhalb Richtung Turm das Carrousel de la Tour Eiffel, das seine Runden dreht.

Zwei Brücken weiter, die Pont Alma, zu der wir hinauf gehen und die Seine überqueren. Links mit Blick zum Eiffelturm sehen wir die goldenen Kuppeln der neuen russisch-orthodoxen Kathedrale am Seine-Ufer.


Auf der anderen Seite, direkt links sehen wir die Flamme de la Liberté. Die Flamme der Freiheit ist eine Replik der Fackel der Freiheitsstatue in Originalgröße, die seit 1886 am Eingang zum Hafen von New York City steht. 3,5 Meter hoch ist die Flammenskulptur aus vergoldetem Kupfer, die von einem Sockel aus grau-schwarzem Marmor getragen wird.


Die Flamme der Freiheit ist die inoffizielle Lady Diana Gedenkstätte in Paris über der Pont de l’Alma. Sie befindet sich direkt über dem Tunnel, in dem die Prinzessin von Wales und Dodi Fayed in einem Unfall im Jahre 1997 ihre Leben verloren. Auch heute liegen dort Blumen und Bilder, die aber regelmäßig entfernt werden.
Die Station Alma-Marceau ist in unmittelbarer Nähe und so fahren wir mit der Linie 9 Richtung Mairie de Montreuil bis Nation, wo wir in die Linie 2 umsteigen und bis Philippe Auguste fahren.

Wir sind auf dem Boulevard de Menilmontant, in der Nähe liegt der Eingang zum Cimetière du Père Lachaise, dem größten Friedhof von Paris und zugleich die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt. Er ist nach Pater François d’Aix de Lachaise benannt, auf dessen Gärten der Friedhof errichtet wurde. Mit einer Fläche von 44 Hektar ist er der größte Pariser Friedhof. In 69.000 Grabstätten wurden bisher etwa eine Million Verstorbene beigesetzt. Mit rund 3,5 Millionen Besuchern im Jahr ist Père Lachaise eine der meistbesuchten Stätten in Paris.


Berühmte Personen, die auf dem Friedhof Père Lachaise begraben sind unter vielen anderen Balzac, Chopin, Rossini, Marcel Marceau, Jim Morrison, Édith Piaf und Oscar Wilde.
Der Friedhof wird gleich geschlossen, wir kommen nicht sehr weit. Das Gelände steigt auch ziemlich an, ein Friedhof am Hang. Sehr eng stehen die Bauwerke auf den Gräbern, jedes individuell gebaut, keines wie das andere.

Von der Metro Station Pére Lachaise fahren wir mit der Linie 3 bis République und steigen in die Linie 8, die uns zum Hotel zurück bringt.

Das waren dann auch mal wieder ca. 15km zu Fuß.

Es ist der letzte Abend und wir gehen nochmal bei unserem kleinen Italiener essen, Pizza Salami + Linguini Pesto.

….. das war PARIS, morgen gehts zurück.