Reise nach
Singapore und Bali


05. Februar bis 07. März 2024


von
Friedhelm Lichtenknecker

Salz, Kokos und die Monkey Bar



Sonntag, 18.02.2024



Heute Morgen möchten wir zur Ostküste von Bali fahren. Das sind 86 km, bei uns nicht viel, hier müssen wir aber über drei Stunden einplanen.
Kurz hinter dem Pura Goa Lawah, dem Fledermaus Tempel, halten wir am schwarzen Strand an um Salz zu kaufen. Oberhalb des ca. 50 Meter breiten Strandes stehen kleine Hütten. Davor die Utensilien zum Salz schöpfen. Man zeigt uns sofort wie die Arbeit vonstatten geht. Eine Frau hat eine lange Bambusstange über beiden Schultern, an deren Enden wasserdichte Korbtaschen hängen. Mit denen geht sie zum Meer, füllt diese mit Meerwasser und gießt das Wasser auf eine ebene Fläche aus schwarzem Sand. Hier verdunstet das Wasser und langsam bildet sich eine dünne Salzkruste, die dann vom Sand abgenommen wird und oben an den Hütten in länglichen Holzbecken gereinigt wird.
Eine langwierige und schwere Arbeit.

Wir nehmen uns einen Beutel mit, wie bei unserem letzten Besuch.
Natural Salt Market
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8°33'04"S 115°28'24"E)
Es staut sich auf der Straße. Irgendwo findet eine Tempel Zeremonie statt und viele weiß gekleidete Menschen ziehen die Straße entlang.
Made möchte einen anderen Weg fahren, den er aber selber noch nicht kennt.

Wir fahren über kleine Dörfer, viel durch Wald, jede Menge Bananenpflanzen und Kokospalmen. Durch Zufall entdecken wir den Pura Puseh Desa Selumbung Tempel an einer Straßenecke
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8°28'08.4"S 115°32'20.7"E).
Wir steigen aus und schauen uns näher um. Betreten dürfen wir den Tempel nicht, so machen wir nur von außen ein paar Fotos.
Am Straßenrand sehen wir viele Kokosnüsse gestapelt, ebenso Berge von Kokosnuss Schalen. An einer Hütte halten wir an, fragen ob wir herein kommen und bei der Arbeit zuschauen dürfen. Eine Frau schält Kokosnüsse, eine schwere Arbeit, hunderte am Tag. Alles von der Nuss wird verwertet, alles Essbare und auch die Schalen.
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8°28'40.9"S 115°32'43.9"E)

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Kokosnüsse
Wir fahren weiter auf der Jl. Raya Candidasa und erkennen sofort einen Ort wieder, an dem wir 2020 zu Erikas Geburtstag waren. Natürlich stoppen wir und gehen wieder ins Candidasa Puri Pandan Restaurant.
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8°30'33.9"S 115°34'04.4"E)
Wir sitzen am gleichen Tisch wie damals, auch das kleine Ausleger Boot liegt wieder am Strand.
Ein wunderschöner Ausblick aufs Meer, das sich wie die Palmen und die Wolken in tollen Farben präsentiert. Wir gehen hinunter in den weißen Sand, und machen viele Fotos.
Auf unserer Fahrt kommen wir an der Berina Rice Terrasse vorbei.
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8°22'08.5"S 115°36'32.4"E)
Es tröpfelt ein wenig, deshalb nur kurz ein paar Stufen hinunter zu einem kleinen Restaurant am Hang. Von hier ist der Blick auf die im satten grün strahlenden Reisfelder, die auf mehreren Terrassen unter uns liegen.
Eine halbe Stunde später, nach insgesamt über dreieinhalb Stunden Fahrt haben wir Amed erreicht.
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8°20'19.0"S 115°39'38.6"E)
Wir parken hinter einem Haus und gehen durch einen schmalen Weg zum Strand. Hier ist ein kleines Lokal, Liegen am Strand und es wird alles was man zum schnorcheln braucht verliehen. Der Strand ist schwarz und steinig. Draußen im Meer sieht man mehrere Leute, die schnorcheln. Ich glaube, das das doch nichts für uns ist. Erika geht aber ins Wasser und hat natürlich ziemliche Probleme barfuß auf dem steinigen Boden und auch nachher beim umziehen in einem engen Toilettenhäuschen. Wir trinken einen Tee, Made ißt etwas.

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Amed - Erika im Meer
Noch ein paar Fotos und dann fahren wir weiter zum Taman Ujung, dem Royal Palace on the Water.
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8°27'49.0"S 115°37'52.3"E)
2020 ging es Erika hier nicht gut und sie konnte sich nicht richtig umsehen. Heute ist alles gut und wir erkunden die große Anlage.
Der Wasserpalast liegt direkt zwischen dem nahen Meer und dem Hang des Mount Agnung. Er trägt den offiziellen Namen Taman Sukasada Ujung und wird oft als Schwester-Stätte von Tirtagangga bezeichnet, auch wenn er älter ist. Der Komplex mit seinen zwei großen Wasserbassins, den historischen Gebäuden und den Brücken über den See ist außergewöhnlich, denn er vereinigt die Einflüsse sowohl der balinesischen als auch der europäischen Architektur in seinem Baustil.
Der Park um die zwei großen Wasserbecken mit den eleganten langen Brücken und den angelegten Wegen mit Bäumen, Pflanzen, Säulen und Statuen ist insgesamt 10 Hektar groß. In der Mitte des einen Bassins ist ein Pavillion gebaut, das dem König und seiner Familie zum Schlafen, Entspannen und als Familienzimmer diente. Über die reich verzierte Brücke kann der Pavillion besichtigt werden. In seinem Inneren sind alte Fotografien von Taman Ujung und Bilder der königlichen Familie ausgestellt. Im zweiten Becken ist ebenfalls eine Insel angelegt mit einem Bale, einem traditionellen balinesichem Gebäude mit offenem Dach.
Baubeginn war 1919, der Raja I Gusti Bagus Djelantik (auch bekannt unter dem Namen Agung Anglurah Ketut Karangasem, der Vorfahre des Königs der Tirtagangga bauen ließ) gab den Rückzugsort für sich und seine Familie in Auftrag. Im Laufe der Zeit wurde der Komplex immer wieder erweitert und wurde größer als ursprünglich geplant: Ein zweites Becken kam hinzu und auch die Parkanlage wuchs. 1921, noch während der niederländischen Besetzung Indonesiens, wurde der königliche Wassergarten-Komplex eröffnet. Die Becken dienten damals allerdings nicht als königliches Schwimmbad, sondern in ihnen wurden Anhänger von schwarzer Magie und Hexerei bestraft.
Beim Ausbruch des Vulkans Gunung Agung im September 1963 wurde der Wasserpalast durch heiße Asche stark zerstört. Weitere Zerstörungen richtete ein Erdbeben 1979 an, viel war vom einst prächtigen Palast nicht mehr übrig. Die Regierung und die königliche Familie setzten sich ein für den Wiederaufbau und mittlerweile ist der Wasserpalast wiederaufgebaut und kann besichtigt werden.
Wir halten mal am imposanten Candi Bentar Sang Hyang Ambu-Tor, es wird auch Tor von Moksha genannt und es befindet sich auf dem Sang Hyang Ambu-Hügel. Es ist der Eingang zum Gumang-Tempel, der sich auf dem naheliegenden Gumang-Hügel befindet, ca. eine Stunde Treppe steigen entfernt.
Ein paar Affen warten hier auch auf essbares.
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8°29'43.9"S 115°35'10.8"E)
Es wird langsam später Nachmittag und wir fahren hinauf zur Monkey Bar @ Bella Kita
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8°30'59.4"S 115°27'56.2"E)

Keine anderen Gäste, wir zahlen 150000 IDR Eintritt, wovon 100000IDR für Speisen und Getränke verrechnet wird. Eine große Buddhastatue sitzt am Rande eines Infinity Pools, weiße Liegen mit Sonnenschirmen drumherum. Ich bekomme auch ein Handtuch und probier dann mal den Pool aus. Ich schwimme etwas und geniese den Ausblick in den Dschungel. Der Ausstieg aus dem Pool klappt nicht so optimal. Ich rutsche auf den losen Steinen rund um das Becken aus, eine kleine Verletzung am Fuß, sonst gehts.
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Monkey Bar @Bella Kita


Wir bestellen etwas zum Abendessen. Fish and Chips, eine Tom Yum Suppe, dazu trinken wir Bintang und Soda Wasser. Made hat sich auch was bestellt.
Das Essen ist wirklich sehr gut und auch hier oben sind die Preise nicht höher als in anderen Lokalen.

Insgesamt zahlen wir für Essen und Getränke knapp 21,00 €
Wir haben einen Tisch mit wunderschöner Aussicht über die Berge, wo die Sonne hinter einigen Regenwolken ein gelb/orangenes Licht erzeugt.
Auch das Meer ist von hier zu sehen. Einen richtigen Sonnenuntergang gibt es leider nicht, dazu ist der Himmel zu verhangen. Aber trotzdem ist es ein beeindruckendes Farbenspiel.
Es ist natürlich jetzt Dunkel auf dem Rückweg und plötzlich beginnt starker Regen, den wir ja schon aus der Ferne von der Monkey Bar aus gesehen hatten. Die Straßen stehen schnell unter Wasser. Der Verkehr ist stark, wie immer und es werden auch nicht weniger Mopeds und Roller, die sich durch den Regen wuseln.
So plötzlich wie er kam, war er wieder weg. Von einem auf den anderen Meter ist die Straße trocken und der Regen ist vorbei.