Reise nach
Singapore und Bali


05. Februar bis 07. März 2024


von
Friedhelm Lichtenknecker

Tenganan und Sukawati



Samstag, 02.03.2024



Um 8:30 Uhr holt uns Made ab. Er hat ein paar Probleme, Bali Belly - etwas falsches gegessen.

Wir möchten zum Dorf Tenganan fahren. Am Wates Yeh Malet Beach machen wir einen Stop. Made möchte etwas essen - ob das für ihn so gut ist?
Wir gehen derweil auf die andere Straßenseite zum Strand.
Links steht die Statue Patung Surya Candra.
Lord Surya steht Seite an Seite mit der Göttin Candra auf dem Drachen Ananta Boga als Symbol für den Wohlstand und das Wohlergehen der Menschen.

Der Strand ist schwarz. Plastikmüll wurde hier angeschwemmt. Auf dem Strand ein Schiffswrack.
Oberhalb liegt der Warung Bu Aloha
mit Hockern aus Baumstümpfen und runden, schwarz/weiß karierten Tischplatten. Noch ein paar andere, kleine kleine, abenteuerlich aussehende Warungs bieten ihr Essen an. Palmblätter Käfige mit Hühnern stehen überall. Ich habe auch wieder ein Exemplar für die Liste der „Toiletten des Grauens“ entdeckt.
Gegen 12:00 Uhr am Mittag erreichen wir das kleine Dorf Tenganan, ein Bergdorf auf der Insel Bali mit Einwohnern des Volkes der Bali Aga, etwa drei Kilometer von Candi Dasa entfernt. Es ist eines der wenigen Dörfer Balis, in dem die prä-hinduistische Kultur lebendig geblieben ist.

Made hat hier einen Bekannten, der auch Made heißt und in dem Dorf wohnt. Er wird uns begleiten und uns das Dorf und seine Geschichte erklären.

Unserem Freund und Fahrer Made geht es heute nicht so gut, er wird im Auto bleiben und etwas schlafen.
Unser Guide Made erklärt uns zuerst die History des Dorfes und der Bali Aga.

Die Bali Aga bezeichnen sich als Nachkommen der Ureinwohner Balis. Es gelang ihnen, durch strikte Abschottung über Jahrhunderte hinweg ihre kulturellen und religiösen Traditionen zu bewahren.
Die Tradition (Adat) bestimmt u. a., dass nur die im Dorf wohnen bleiben und leben dürfen, die unter Dorfbewohnern ihre Ehepartnerwählen. Wer sich außerhalb der Dorfgemeinschaft eine Frau oder einen Mann sucht, muss sein Leben außerhalb der Grenzen aufbauen und kommt dann nur noch zu Besuch ins Dorf.
Die wohlhabenden Tengananer arbeiten selbst nicht körperlich, sondern lassen die Arbeit auf den Reisfeldern von Balinesen aus den umliegenden Dörfern, gegen einen Teil des Ernteertrages, verrichten.
So bleibt den Bali Aga Zeit und Muße, Traditionen zu pflegen und sich der Kunst und dem Kunsthandwerk zu widmen. Weltweit bekannt und von Sammlern sehr geschätzt sind die im komplizierten Verfahren des Doppel-Ikat hergestellten Geringsing-Stoffe aus Tenganan.
Dieses Handwebverfahren kam vor unserer Zeitrechnung mit der Dong-Son-Kultur nach Indonesien, und wird heute nur noch im Bali-Aga-Dorf Tenganan gepflegt. Dem Stoff werden magische Kräfte nachgesagt. Der mystische Charakter der heiligen Tücher geht bereits aus dem Namen hervor. Geringsing bedeutet „Krankheit abwehrend“.
An einem Tisch wird uns ein handgefertigter Kalender aus Palmenblättern präsentiert. Darauf ist jeder Monat des Jahres mit einer Art Horoskop, nur nicht mit Tierkreiszeichen wie wir sie kennen, sondern mit Gottheiten, die die jeweiligen Charakterzüge des im Monat geborenen haben sollen.
Im unteren Teil werden unsere Namen eingetragen, auch in balinesischer Schrift.
Überall im Dorf stehen Käfige aus Palmenblättern. Darin gackerten und krähten Kampfhähne, die zum Verkauf bereit standen. Alle gefärbt in bunten, leuchtenden Farben.
Das Dorf besteht aus zwei großen sandigen Straßen und vielen kleinen Häusern die alle sehr ähnlich aussehen. Am Ende einer Straße führt eine ziemlich wackeliger und brüchige aussehende Treppe steil nach oben. Da hat Erika ein paar Probleme hinaufzukommen.
Wir drehen um und schauen noch in ein Wohnhaus, in dem gleichzeitig auch gewebt und geschnitzt, verkauft und gewohnt wird.
Wir danken unserem Guide Made für seine Führung und seine ausführlichen Erklärungen.

Made geht es immer noch nicht besser und so beschließen wir, zurück zum Hotel zu fahren.
Unterwegs halten wir aber noch in Sukawati um einen gelben Bali Schirm zu kaufen 120000 IDR kostet er. Hier in Sukawati sind viele Geschäfte, die alles das verkaufen was man in den Tempeln und bei den Festen auf Bali benötigt.
Am Nachmittag schwimmen wir noch ein bisschen im Pool und trinken Tee auf unserem Zimmer.

The Paon ist unser heutiges Abend Lokal. Ich esse ein Tuna Steak, das neu auf der Karte ist und sehr gut gemacht ist. Erika nimmt eine Tom Yum Suppe, ziemlich scharf. Dazu french Fries, Bintang und Cola.