Der hinduistische Tempel Goa Lawah ist direkt vor einer Fledermaushöhle an der Ostküste Balis gebaut. Hinter dem Altar schwirren tausende von Fledermäusen und machen komische Geräusche. Außerdem heißt es, würden in der Höhle Pythonschlangen leben, die sich von den Fledermäusen ernähren. Die Tiere, die in einem Tempel leben sind übrigens heilig, kein Gläubiger würde ihnen etwas tun. Nach Einbruch der Dunkelheit verlassen die Fledermäuse in Scharen die Höhle um auf Nahrungssuche zu gehen.
Nicht nur in der Höhle, sondern auch auf den Dächern des Tempels lagert sich Fledermauskot ab und je näher man dem Altar vor der Höhle kommt, desto strenger wird der Geruch. Der Pura Goa Lawah soll schon im Jahr 1007 von Empu Kuturan gegründet worden sein. Im 17. Jahrhundert gab es Streit um die Nachfolge des Königs. Um zu beweisen, dass er der rechtmäßige Thronfolger ist, bot Gusti Ketut Agung an, durch die Höhle zu gehen. Wenn er lebendig wieder herauskäme wäre das der Beweis, dass er der rechtmäßige König sei. Er überlebte den Gang durch die Höhle und wurde König von Klungkung.
Zur Zeit der Besetzung Balis durch die Niederländer Anfang des 20. Jahrhunderts trafen sich einige Fürsten Balis in der Höhle, um den Widerstand zu planen. Auch wenn der Widerstand ohne Erfolg war, gilt Goa Lawah seitdem als Symbol für den Freiheitskampf.