Reise nach
Hamburg und Berlin


10. bis 14. September 2023


von
Friedhelm Lichtenknecker

Hamburg - Miniaturwunderland



Montag, 11.09.2023




Wir haben Online Tickets für das Miniatur Wunderland inclusve einer Führung hinter die Kulissen. Vom Motel One auf der Fleet Insel ist es nicht weit. Ein Stück Weg über die Schaartorbrücke bis zum Kehrwiedersteg, über den wir den Innenhafen überqueren und dann auch schon fast am Miniatur Wunderland sind. Stage Entertainment hat hier ein Büro, daneben die Speicherstadt Kaffeerösterei, dann der Eingang zum Wunderland, links daneben das Hamburg Dungeon, welches wir 2006 besucht haben.


Es ist kurz vor 9:00 Uhr, wir steigen eine Treppe hinauf zum Eingang des Wunderlandes, der sich in der 2. Etage befindet.


Kurze Ticketkontrolle dann gehen wir direkt hoch zur 4. Etage.


Das erste was wir sehen sind die roten Felsen der amerikanischen Canyons. Ein Flugzeug fliegt durch die enge Schlucht, große Trucks fahren auf der Autobahn und ein Zug kommt gerade in einer Westernstadt an. Es wird Nacht (wie alle 15 Minuten im Miniatur Wunderland). Vor uns glitzern die bunt beleuchteten Gebäude von Las Vegas.
Es wird Nacht (wie alle 15 Minuten im Miniatur Wunderland). Vor uns glitzern die bunt beleuchteten Gebäude von Las Vegas.
Direkt gegenüber von Amerika liegt Hamburg. Die Landungsbrücken, der Michel und die Elbphilharmonie, die auf Knopfdruck aufklappt und einen Blick in den Konzertsaal erlaubt. Wir sehen die Speicherstadt, die Fisch Auktionshalle und das vollbesetzte Volksparkstadion in welchem gerade ein Fußballspiel stattfindet. Der Raddampfer Louisiana Star dreht seine Runden im Hafen, der von der Köhlbrandbrücke überspannt wird. Es gibt auch das Musicaltheater von König der Löwen, den Hauptbahnhof und ein Studio der ARD in dem gerade die Tagesschau begonnen hat.
Nochmal ein Blick hinüber nach Amerika, wo gerade ein Spaceshuttle vor der Kulisse von Las Vegas startet.
An der nächten Ecke beginnt Skandinavien. Rot-weiße Häuser und Leuchttürme, blaues Wasser, Windräder und die Bergvik Schiffswerft. Schiffe fahren durchs Wasser, die Landschaft wechselt ins bergige, kleine, bunte Dörfer und viele Brücken. Züge halten an Verladestationen und auf einer hügeligen Wiese spielen geflügelte Elfen und Feen miteinander.
Dann wird es winterlich. Die Landschaft ist weiß, bedeckt mit Schnee. Viele Ski- und Schlittenfahrer. Ein Bus mit Weihnachtsmännern ist angekommen und eine Gruppe Pinguine wartet am Bahnhof auf seine Weiterfahrt. Ganz rechts steht die Kiruna Mine, ein Erzbergwerk.
Wir gehen zurück, vorbei an Hamburg und Amerika.
Mitteldeutschland beginnt mit einer großen , sehr gut besuchten, bunt beleuchteten Kirmes. Riesenrad, Wilde Maus, Free Fall Tower, Wasserbahn und viel kleinere Fahrgeschäfte und Buden warten auf die zahlreichen Besucher.
Daneben eine große Gärtnerei und im nahen Wald ein Feuerwehreinsatz. Jim Knopf und Lukas sind mit ihrer Lok Emma auch gerade hier. Im Freilichttheater beginnt vor vollbesetzten Rängen eine Vorstellung. Im Fluss neben der Gärtnerei liegt eine Leiche im Wasser. Polizei und Spurensicherung sind vor Ort. Auch ein ziemlich wilder Campingplatz ist in unmittelbarer Nähe. In der Altstadt findet ein Straßenfest statt. Auf einem Feld werden Kürbisse geerntet. Hermann der Cherusker steht hoch auf seinem Denkmal. Bevor der ICE in den Tunnel verschwindet, passiert er die mittelalterliche Schwarzburg die auf dem Hügel neben der Strecke thront.
Weiter gehts nach Österreich mit seinem beeindruckenden Alpenpanorama. In Tirol liegt der Pitztaler Gletscher mit seinen Seilbahnen, die das Skigebiet erschließen. Über das Viadukt rollt der internationale Fernverkehr. Vom Zug aus hat man einen hervorragenden Blick auf den Ort St. Christian und das Ecksteinhorn mit der Bergstation der Standseilbahn. Auch eine Zahnradbahn erklimmt die Höhen.
Eigentlich ist der Wunderländer Knast gut gesichert - trotzdem haben einige Häftlinge bereits einen Ausbruch gewagt.
Hier ist auch der Leitstand, von dem aus alle Züge und das gesamte Geschehen der Anlage überwacht und gesteuert wird. Drei riesige Monitore und unzählige kleinere zeigen Gleispläne und Kamerabilder der fahrenden Züge.
Hoch über dem kleinen Ort Knuffingen thront das Schloss Löwenstein. Ziemlich viele Feuerwehreinsätze gibt es in dem Ort, gerade rücken die Einsatzwagen vom Schloss wieder ab.
Es ist gleich 10:45 Uhr. Wir begeben uns jetzt eine Etage tiefer zum Treffpunkt für die Führung hinter den Kulissen. Wir bekommen Ohrhörer und dann werden wir auch schon von unserem Guide empfangen. Dann geht unsere kleine Gruppe durch eine schmale Tür hinter der Provence. Im unteren Bereich, der für die Gäste nicht einsehbar ist, fallen als erstes die vielen Schattenbahnhöfe auf. Hier fahren die Züge unter der Anlage durch um am anderen Ende wieder zu erscheinen, oder einfach nur um eine zeitlang stehen zu bleiben. Schmal ist der Gang, vor uns die Lavendelfelder der Provence. Alle Häuser und Ansichten sind auch von hier hinten komplett ausgestattet, auch wenn es für die Besucher nicht einzusehen ist. In einem Raum kommen die Autos selbstständig zum Aufladen ihrer Akkus. Sie suchen sich einen freien Ladeplatz und werden dann über die Außenspiegel geladen. Wenn der Vorgang beendet ist, geht die Fahrt automatisch weiter. Selbst zwischen den Kabeln, Steckdosen und Rauchmeldern sind kleine Szenen aufgebaut, überall wartet eine kleine Überraschung.
Dann besuchen wir den Schweizer Untergrund, wo wir zuerst mal alle zusammensitzen und Fragen an unseren Guide stellen dürfen. Gebückt laufen, die Decke ist niedrig. Kabel, Rohre, Gleisanlagen und Steuergeräte um uns herum. Wir dürfen eine Leiter emporsteigen und duch die geöffnete Service Klappe mitten im Gebirge auf die umliegende Landschaft schauen. Ein ungewöhnlicher Ausblick und um uns herum schauen die Besucher auf uns herunter. Am Airport Knuffingen sehen wir wie die Flugzeuge durch den Untergrund zu ihrer Startposition fahren. Auf der anderen Seite der Start- und Landebahn kommen die Maschinen durch den Wolkenvorhang wieder zurück und beginn eine neue Runde. Ein sehr interessanter Rundgang, obwohl wir ja schon sehr viel im Fernsehen davon gesehen haben. Am Ende gibts noch für jeden ein Stück Schokolade aus dem Tresor hinter den Kulissen. Dann sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt, diesmal die Provence von vorne.
Eine wunderschöne Landschaft mit den typischen Lavendelfeldern, Naturstein Häusern, türkis blauen Gewässern und steinernen Brücken umgeben von felsigem Gebirge.
Helene Fischer gibt gerade ihr Farbenspiel Konzert in einem vollbesetzten Stadion direkt vor der Provence.
Neben der Provence ist der Durchgang zur 25 Meter langen Brücke, die den Fleet überspannt und seit 2022, in 16 Metern Höhe in den neuen Teil des Wunderlandes führt. Auch die Züge fahren unten am Boden der Fensterfront vorbei zur anderen Seite. Dabei durchqueren sie verschiedene Landschaften, große Schafsweiden, bunte Gärten, gelagerte Container, eine Wüste mit einer Kamelkarawane, eiskalte Gewässer mit Eisschollen und dann der Dschungel mit unzählige kleine Hütten, die bis an die Gleise herangebaut sind.
Natürlich haben wir auch eine tollen Blick auf den Fleet zwischen den roten Häusern der Speicherstadt.
Eine steinerne Statue, umrankt von Dschungelpflanzen gibt den Eingang frei und wir stehen vor der Kulisse von Rio de Janeiro. Dominant der Corcovado mit der Christusstatue, darunter eine verwinkelte, unglaublich detailgetreue Nachbildung der Favelas, den Wohnhäusern der armen Bevölkerung der Stadt. Hier gibt es viel zu entdecken. Im Vordergrund die Hochhäuser und der sehr gut besuchte Strand der Copacabana.
Im Sambadrom beginnt gerade die bunte Parade der Sambaschulen zum Karneval.
Dann wird es eisig. Kapadokien - am Ende der Welt. Eine Station mit roten Häusern steht in tiefem Schnee. Das Forschungsschiff Research fährt entlang einer Eisschollen auf der es eine Pinguinkolonie gibt. Dann die gefährliche Drake Passage in der einige Schiffe gegen Sturm und Wellen ankämpfen. In der Antarktis kalbt ein Gletscher ins eisig-blaue Wasser.
Das Eis wechselt in eine karge Landschaft, die Atacama Wüste. Durch die trostlose, felsige und sandige Landschaft fahren einsam zwei Züge über eine Brücke.
Um die Ecke ist noch eine Baustelle, hier entstehen auf 67 qm die Strände der Karibik, Eröffnung soll in 2024-2025 sein.
In der Etage darüber gibt es eine kleine Sonderausstellung. Der Grenzübergang Friedrichstraße Check Point Charly in Berlin im Laufe der Zeit. Miniaturen in Glaskästen zeigen die Kriegsjahre, die Grenzschließung, den Mauerbau, die Grenzkontrollanlagen, die Maueröffnung und die heutige Zeit.

Der große Schriftzug "Miniaturwunderland" ist gefüllt mit allerlei Utensilien, die beim Bau der Miniaturwelt von Nöten waren.

Wieder in der 3. Etage, wir sind in Italien. Rom, Kolloseum, der Petersdom, der Trevibrunnen. Viele Reisende kommen im Bahnhof Roma Termini an, um dann weiter in die Stadt zu fahren.
Die Ausgrabungen von Pompeji liegen unterhalb des Vesuv, der pünktlich zum Einbruch der Nacht zum Leben erwacht und große , glühende Lavaströme ins Tal schickt.
San Gimignano in der Toskana, die Amalfiküste, Südtirol und Ligurien sind auch vertreten.
In direkter Nachbarschaft zu Italien entsteht bereits ein nächster Bauabschnitt: die engen Gassen Monacos, ein echtes Formel-1-Grand Prix Rennen, Palast und Casino, alles noch in der Testphase und im Bau.
Fertig geworden ist aber Venedig. Canal Grande, Rialtobrücke, Dogenpalast, Seufzerbrücke, Markusturm und Markusplatz, der Dom, viele Kanäle, im Wasser wiegende Gondeln und jede Menge Boote und Menschen. Man sieht den Verfall der Stadt, aber auch das bunte Treiben in den Gassen und auf den Kanälen.
Jetzt noch die Schweiz über zwei Etagen, das Matterhorn ist eben sehr hoch (Modell 5,98 Meter). Reisende, die am Bahnhof Brichur aus- oder umsteigen haben die Möglichkeit gleich mehrere schöne Kirchen und Kapellen zu besichtigen. Eine Treppe führt hinauf und so haben wir eine gute Aussicht auf den Berg und hinunter ins Tal.
Ein bisschen Bayern ist hier oben, neben dem Flughafen Knuffingen noch. Ein Schiffshebewerk und daneben findet gerade eine Traktor Pulling Show statt. Über allem trohnt das Schloß Neu Schwanstein.
Noch ein Blick auf die riesige Abflug- und Ankunftshalle des Airports und die umliegenden Parkplätze, dann machen wir uns wieder auf den Weg zum Hotel. Es ist gleich 15:00 Uhr, wir waren 6 Stunden im Wunderland und müssen im Nachhinein feststellen, das wir nicht alles gesehen haben.
Etwas ausruhen im Hotel und dann gegen 17:30 gehen wir wieder zu den Landungsbrücken zur Hafenwirtschaft. Es ist warm und sonnig, die Veranstaltung von Gestern wurde schon abgebaut. Wir gehen noch über die Überseebrücke und schauen uns die Cap San Diego, ein Museumsschiff an.
In der Hafenwirtschaft sitzen wir zunächst drinnen. Wir essen Hamburger Pannefisch, das sind drei verschiedene Fischfilets mit Bratkartoffeln und Senfsauce und trinken Weizenbier dazu. Später, zum Sonnenuntergang setzen wir uns dann wieder nach draußen und trinken Aperol Spritz.
Heute gibt es keine blaue Beleuchtung mehr, es ist halb neun und die Restaurants an den Landungsbrücken schließen bereits. Wir machen uns auf den Weg zum Hotel. Letzte Nacht in Hamburg, morgen gehts nach Berlin.