Dann fahren wir als erstes zum Museum des ersten Präsidenten von Indonesien, der noch immer in der Bevölkerung hoch verehrt wird. Soekarno war von 1945 bis 1967 im Amt. In deutschen Quellen wird er auch Achmed Sukarno genannt, ein Beiname lautet Bung Karno oder auch Pak Karno; es ist aber auf Java nicht unüblich, nur einen Namen zu haben. Soekarno ist der Vater der späteren Präsidentin Megawati Sukarnoputri.
Soekarnos Herrschaft stützte sich ideologisch auf die drei Säulen Nationalismus, Religion und Kommunismus, abgekürzt Nasakom.
Das Akronym verbindet die drei politischen Hauptströmungen der postkolonialen Republik Indonesien, die bereits gemeinsam im Unabhängigkeitskrieg gegen die rückkehrwilligen Niederländer (1945–1949) gekämpft hatten. Das politische Konzept des Staatsgründers Soekarno würdigt damit die drei (parlamentarisch etwa gleich großen) gesellschaftlichen Gruppen mit der (garantierten) Möglichkeit auf politische Partizipation, verlangt aber auch ihre Einheit.
Seine Regierungszeit war jedoch von Spannungen zwischen kommunistischen, nationalistischen und islamistischen Kräften gekennzeichnet. Aufgrund der zunehmenden Spannungen stützte sich Soekarno mehr und mehr auf die Kräfte des Militärs zur Stabilisierung seiner Macht. Die Politik war stark nationalistisch ausgerichtet, um den Vielvölkerstaat zu stabilisieren, und orientierte sich wirtschaftlich teilweise am Kommunismus.
Ab 1959 herrschte Soekarno in einer „gelenkten Demokratie“ (Demokrasi Terpimpin) zunehmend autoritär über Indonesien, mit dem Ziel, die nationale Einheit der im Kontext des Kalten Krieges stark polarisierten politischen Lager zu bewahren. 1963 ließ er sich zum Präsidenten auf Lebenszeit wählen, vorgeblich um die Einheit der sich konstituierenden Indonesischen Nation, trotz der sich abzeichnenden Gewalt, zu wahren.