JAVA - BALI


18. Februar bis 6. März 2012


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Tanah Lot und Ulun Danu Bratan


14. Tag Samstag 03.03.2012



Vor 8:00 Uhr werden wir von unserem Guide abgeholt, wir fahren als erstes zum Tanah Lot Tempel. Der Himmel ist bedeckt, es tröpfelt und es ist sehr warm.
Pura Tanah Lot – auf deutsch auch „Meerestempel“ genannt, liegt auf einer Felsspitze im Meer dicht am Ufer. Auf dem Fußweg ist Tanah Lot – ohne dabei nass zu werden – nur bei Ebbe zu erreichen. Vom Strand aus erreicht man den Tempel nach einem 50 Meter langen Gang über rundgewaschene Steine und feinen dunklen Sand, um zur Felseninsel zu gelangen. Dort angekommen folgt ein kurzer Aufstieg Richtung Tempel, wo ein Zaun den Eintritt zum eigentlichen Tempel verwehrt. Im inneren Hof, dessen Zugang den Gläubigen vorbehalten ist, reihen sich die mehrstöckigen, pagodenähnlichen Schreine auf, die den Götterberg Merure präsentieren. Im Falle von Tanah Lot ragen fünf Merus in den Himmel. Der Zugang ist auch bei Flutmöglich, wenn Tanah Lot seinen eigentlichen Inselcharakter erlangt, weil es dann komplett vom Wasser umspült ist.
In einer kleinen Höhle am Fuße des Tempelfelsens befindet sich eine Süßwasserquelle, die somit quasi im Meer entspringt. Sie gilt als heilig und wird ständig von Priestern bewacht. Gegenüber der Quelle befindet sich in den am Festland gelegenen Klippen eine weitere Höhle, die Ular Suci. Hier leben die heiligen Schlangen, die ebenfalls von Priestern betreut werden. Obwohl die Schlangen hochgiftig sind, haben sie angeblich noch nie gebissen.
Vom Parkplatz aus laufen wir mit Ketut, vorbei an kleine Restaurants und diversen Läden zum Eingang des Tempels.


Es geht einige Treppen runter, dann durch ein Tor, vor uns das Meer. Rechts sitzen einige Familien, die ihre Opfergaben an den steinigen Strand gelegt haben. Wir werden freundlich begrüßt und meine Bonbons werden begeistert angenommen.

Links der Tempel Tanah Lot, umspült von schäumenden wellen, langsam kommt die Flut.


Die Steine sind glitschig, ich möchte nicht mit hinüber, aber mein Schatz macht sich auf den Weg durch das knöcheltiefe Wasser.

Friedhelm: Der Weg hinüber ist steinig, etwas glatt, man darf den Tempel selber nicht betreten. In der Höhle unterhalb wieder viel Opfergaben. Kaum bin ich am Tempel beginnt es sehr stark zu regnen. Ich kann mich etwas unterstellen und ich sehe, das auch Erika, mit einigen anderen Besuchern, in der Höhle am Ufer einen trockenen Platz gefunden hat.


Schnell ist der tropische Schauer vorbei und ich kann wieder durchs Wasser zurück zu Erika, die in ihrem Unterstand auf mich wartet. Natürlich wußte sie zu dem Zeitpunkt nicht, das in dieser Höhle viele giftige Schlangen wohnen.

Wir gehen zurück, Made Merta kommt uns entgegen und bringt Schirme. Die Stufen hinauf, dann nach rechts, auf beiden Seiten des ansteigenden Weges Läden und Restaurants. Nach etwa 100 Metern haben wir von der Terrasse eines Lokals einen schönen Blick von oben auf Tanah Lot.

Wir laufen dann noch etwas in Richtung das Tempels Enjung Galuh, einem Nebentempel auf dem Areal Tanah Lot. Er steht auf einem Felsen, der wie eine Brücke spitz ins Meer hinaus ragt. Er dient dazu, der Göttin des Wohlstandes Dewi Sri zu huldigen und sie um Fruchtbarkeit des Ackerlandes zu bitten. Speziell für eine gute Reisernte wird hier geopfert.


Wir fahren hinauf in nördliche Richtung, auf der Straße vor uns ein LKW auf dem mehrere in Bastkörbe gewickelte Schweine transportiert werden, sieht seltsam aus.


Nach eine knappen Stunde kommen wir am Pura Ulun Danu Bratan an.

Es ist ein bedeutender Wassertempel, der Shiva als Schöpfer geweiht ist. Im Inneren des Tempels gibt es aber auchBuddha-Statuen. Die Tempelanlage liegt in den Bergen auf 1200 m am Bratansee. Der See ist ein Vulkansee nahe Bedugul, dessen Wasser als heilig gilt. Der Tempel wurde im Jahr 1663 erbaut und wird für Opferzeremonien für die balinesische Wasser-, Seen- und Flussgöttin Dewi Danu benutzt, die eine Manifestation der Gattin Parvativon Shiva ist. Der Bratansee ist eine wichtige Quelle für die Bewässerung im zentralen Bali.


Schon von weitem sieht man den Meru, den mehrstöckigen Tempelturm im Wasser stehen. Rings herum sind die Berge mit Wolken tief verhangen. Die Insel mit dem Turm spiegelt sich im See. Wir schauen uns weiter um in der weitläufigen Anlage. Viele Tempelgebäude, Statuen, Blumen umgeben von einer gepflegten Gartenanlage.


Einige hundert Meter die Straße hinunter halten wir am Selamat Jalan, einem Markt. Es wird Gemüse und viel Obst verkauft, aber auch Blumen und Haushaltswaren. Auch Kaninchen und Hühner sind im Angebot. Wir schauen uns um, während unsere zwei Begleiter zu Mittag essen.


Der nächste Tempel steht auf dem Programm: Pura Taman Ayun in Mengwi ist neben dem Muttertempel Besakih der zweitheiligste auf Bali und besteht aus 27 Bauwerken.Die bis zu elfstöckigen Pagoden stellen wie bei jedem balinesischen Tempel die Berge dar, die traditionelle Behausung der Götter. Neben den hinduistischen Göttern Shiva, Vishnu und Brahma werden hier auch die Götter der Vulkane Batur, Agung und Batukan geehrt. Außerdem gibt es einige Ahnenschreine, die die Herrscherfamilie des ehemaligen Königreichs Mengwi ehren. Erbaut wurde die Anlage 1634 vom Prinzregenten I Gusti Agung Anon Putra-Raja von Mengwi.


Der Tempel wurde auf einer Flußinsel erbaut. Über eine steinerne Brücke gelangen wir zum Eingang der großen Anlage. Nach ca. 150 Metern durch die gepflegte Anlage, vorbei an kleineren Tempelgebäuden und einem Turm, kommen wir zum zentralen Heiligtum, das von einem Wassergraben umgeben ist. Wir dürfen es allerdings nicht betreten, sondern nur außen umrunden. Man hat aber einen guten Blick hinüber zu den verschieden hohen Merus, den Tempeltürmen.


Durch die tiefhängenden, dunklen Wolken wirkt alles etwas düster.

Friedhelm steigt noch auf den Turm in der Mitte der Anlage, in dem, wie Glocken, zwei Baumstämme als Klangobjekte hängen.


Am Nachmittag sind wir dann wieder am Pool und zur Happy Hour natürlich wieder auf der Schaukel an der Strandbar.