Reise in ein goldenes Land
Myanmar


08.11. bis 01.12.2013


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker


Mount Popa


16. Tag Sonntag 24.11.2013




Auf einem Erdnussfeld schauen wir den Menschen bei der Ernte zu. Einer der Bauern steht auf einem vielleicht drei Meter hohen Bambusgestell.

Er bekommt flachen Körbe mit der Nussernte hochgereicht. Langsam schüttet er dann den Inhalt hinunter auf eine ausgebreitete Plane. Die schwereren Nüsse fallen aufs Tuch und der Wind bläst die Spreu beiseite. Auf Ochsenkarren werden die geernteten Erdnüsse abtransportiert.
Aus den Nüssen wird auch Öl gepresst, die Presse wird durch einen im Kreis laufenden Ochsen angetrieben.


An den Kokospalmen sind schmale Bambusleitern gebunden, das erleichtert den Pflückern die Arbeit.

Alle möglichen exotische Früchte wachsen hier, vieles wird direkt verarbeitet. Es wird Palmzucker gewonnen und in kleinen Destillieröfen wird Schnaps aus Kokosnüssen gebrannt.

Popa heißt der kleine Ort, in dem wir uns noch einen kleinen Markt an der Straße anschauen.

Dann noch eine kurze Fahrt und wir halten an einem Aussichtspunkt nördlich des Mount Popa. Hier steht ein kleiner Tempel, von dem wir einen tollen Blick auf den Taung Kalat Tempel auf der Kuppe des Berges, vor dem Mount Popa Vulkan haben.
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Der Mount Popa ist ein inaktiver Vulkan in der Myingyan-Ebene in Zentralmyanmar, etwa 50 km südöstlich der Tempelstadt Bagan.
Gelegentlich wird auch der 737m hohe, südwestlich gelegene Vulkankegel Popa Taung Kalatals Mount Popa bezeichnet. Auf dem Gipfel befindet sich die Tuyin Taung-Pagode.
Mount Popa gilt als Wohnstätte der Nats, die die Schutzheiligen Myanmars darstellen.
Dann fahren wir in das kleine Pilgerdorf unterhalb des Tempelbergs. Hier herrscht chronischer Platzmangel. So werden wir an einem höher gelegenen Parkplatz aus dem Bus gelassen und laufen eine längere Treppe hinab, an den Fuß des Popa Taung Kalat.
Gegenüber des Eingangs zum Tempelberg gibt es eine Halle, in der die 37 Nats, die Geister verehrt werden. Die Wände sind voller Spiegelmosaiken. Die freundlich wirkenden Geister sind mit bunten Tüchern behängt und es gibt viele Blumen.



Der Eingang zum Berg wird bewacht durch zwei große weiße Elefanten, zwischen denen die erste Treppe hinaufführt.
787 überdachte Treppenstufen trennen uns noch von der bis zu 120 Meter höher gelegene Spitze des Berges. Ich habe mich entschlossen wieder unten zu bleiben und mein Knie zu schonen, mein Schatz wird wieder alleine den Berg bezwingen.



Friedhelm: An einer Sammelstelle gebe ich meine Schuhe ab. Die Treppen selbst sind gut zu meistern. Ich brauche keine 20 Minuten bis auf die oberste Plattform. Unterwegs passiere ich mehrere kleine Tempel oder laufe durch sie hindurch. Die Tempel sind sehr bunt gestaltet und mit vielen farbigen, blinkenden LEDs ausgestattet. Lauthals werden die Pilger darauf aufmerksam gemacht, doch bitte in jedem dieser Tempel einzutreten, zu beten und natürlich zu spenden. Immerhin ist der Vulkankegel einer der wichtigsten Wallfahrtsorte für die Verehrung der Nats.
Auf den Treppen gibt es reichlich Affen, die die Touristen und Pilger sehr genau beobachten ob nicht doch irgend etwas essbares oder andere interessante Dinge für sie abfallen. Natürlich werden sie auch von einigen Pilgern gefüttert.


Oben angelangt, öffnet sich mir eine wunderschöne Aussicht auf den Mount Popa und die weite Ebene. Ich beobachte betende und meditierende Pilger, lausche den Klängen der Glocken und dem Geklimper der Goldplättchen an den Stupaspitzen. An manchen Stellen wird ein Magier namens Bo Min Guang, der hier im 20. Jahrhundert lebte, verehrt. Viele goldene Spitzen und Stupas krönen den Berg.
Ich steige die Treppen wieder hinunter, aufpassen, überall sind die Affen.


Wir gehen wieder die Straße hinauf bis zum Busparkplatz und fahren dann ins Yangon Restaurant zum Mittagessen.


Wie wir erfahren haben soll es auch heute Abend wieder einen Sonnenuntergang geben. Also machen wir uns auf den Weg, diesmal zur Shwesandaw Pagode.
Die Pagode wurde 1057 unter König Anawrahta erbaut und beherbergt eine Haarreliquie Buddhas aus Thaton.Die Stufenpyramide hat fünf quadratische Terrassen, dann zwei achteckige Zwischenstufen und schließlich den klassischen zylindrischen Stupa-Aufbau mit Glocke, Turban, doppeltem Lotus, Bananenknospe und Hti. An den vier Seiten führen bis zur fünften Terrasse Treppen hinauf. Früher dienten sie den Gläubigen, damit sie die inzwischen verschwundenen Terrakotta-Platten mit Szenen aus den Jatakasauf den einzelnen Terrassen erreichen konnten.


Gestern Abend standen wir auf einer großen Platform standen, heute müssen wir steile Treppen, außen am Tempel hinauf. Es ist viel Betrieb, alle möchten Fotos von einem tollen Sonnenuntergang. Ich werde lieber wieder unten bleiben uind von hier ein paar Bilder machen.
Friedhelm: Die Treppen sind steil und voll, es gibt zwar ein Geländer, aber das erleichtert nicht unbedingt den Aufstieg. Bis zur vierten Galerie gehe ich hinauf, über mir nur noch der Stupa. Die Galerien sind schmal und ziemlich viele Menschen drängeln sich hier.
Der Blick ist, wie gestern, gigantisch. Alle Pagoden die wir besichtigt haben kann man von hier oben sehen.


Wieder versinken die Tempel im mystischen, staubigem Licht.
Ich warte nicht ganz bis die Sonne untergegangen ist, sondern begebe mich etwas früher zum Abstieg.
Wir gehen dann zusammen noch etwas vom Tempel weg und haben noch einen schönen Blick über das Pagodenfeld zur roten Sonne, die dann auch schnell verschwunden ist.


Unser gemeinsames Abendessen gibt es im Bagan Restaurant und dann haben wir unsere letzte Übernachtung im Yar Khin Thar Hotel.