Die Reise in den Osten


25. Mai bis 17. Juni 2019


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Sacher und Sissi


4. Tag Montag 27.05.2019




Das Frühstück gibt es natürlich wieder mit einer Waffel, dann laufen wir vom Hotel zur U-Bahn am Stadtgarten und fahren mit der U4 nach Schönbrunn. Wir haben Online Tickets ab 10:15 Uhr (20,00€ p.P.) für die Grand Tour durch 40 Räume. Der Schloß Vorplatz ist abgezäunt, hier war gestern wohl eine Veranstaltung. Ist natürlich der Blick aufs Schloß eingeschränkt. Wir sind etwas zu früh und müssen noch auf unseren Einlass warten.

Punkt 10:15 dürfen wir rein, eine Treppe geht es hoch, dann folgt ein prunkvoll eingerichteter Raum dem nächsten. Wir sind ohne Führung hier und können uns so umsehen wie wir es möchten, brauchen nicht mit vielen anderen im Pulk stehen und den Ausführungen des Guides zuhören. Das Schloss Schönbrunn, in seiner heutigen Form im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz für Kaiserin (eigentlich Kaisergattin und Erzherzogin) Maria Theresia errichtet, liegt seit 1892 im 13. Wiener Gemeindebezirk, Hietzing. Sein Name geht auf einen Kaiser Matthias zugeschriebenen Ausspruch zurück. Er soll hier im Jahr 1619 auf der Jagd eine artesische Quelle „entdeckt“ und ausgerufen haben: „Welch’ schöner Brunn“.

Die U4 bringt uns bis zur Kettenbrückengasse direkt am Naschmarkt. Typisch wienerisch ist das sicher nicht mehr, fast eher orientalisch. Wir bekommen 10 Falafeln für 2€ und haben vorher schon zwei zum Probieren bekommen.


Wir trinken noch jeder ein Weizen und laufen dann über den Karlsplatz zur nahen, Kaisergruft,(6,50€ p.P.) auch Kapuzinergruft oder Kaisergruft bei den P.P. Kapuzinern in Wien genannt, ist eine Begräbnisstätte der Habsburger und Habsburg-Lothringerin Wien.


Die Gruft befindet sich am Neuen Markt unter dem Kapuzinerkloster und wird von den gleichnamigen Ordensbrüdern, den Kapuzinern, betreut. Heute ist die Kaisergruft die letzte Ruhestätte für 12 Kaiser, 19 Kaiserinnen und viele weitere Mitglieder der Familie Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen. 138 Metallsärge teils aus Zinn, teils aus Kupfer stehen hier. Wir sehen die Maria-Theresia-Gruft unter anderem mit dem Doppelsarkophag von Maria Theresia und Franz Stephan sowie westseitig insgesamt sechs Sarkophage mit Maria Theresias Töchtern, Schwiegertöchtern und Enkelinnen. In einer Reihe bestattet Kaiserin Elisabeth („Sisi“), Kaiser Franz Joseph I. und Kronprinz Rudolf. Auch hier bestattet Erzherzog Ferdinand Maximilian Joseph Maria von Österreich. Während der Mexikanischen Interventionskriege wurde er 1864 auf Betreiben Kaiser Napoleons III. von Frankreich als Kaiser von Mexiko inthronisiert.

In einem alteingesessenen Laden für feine Stoffe von 1866 „Wilhelm Jungmann und Neffe“ am Albertina Platz, schaut sich Erika um und ich bekomme zum Geburtstag einen sehr schönen, handgefertigten Schirm geschenkt. Habe mich sehr gefreut, sowas bekommt man nicht überall.


Um die Ecke das Hotel Sacher. Außen eine Menschenschlange vor dem Café. Na, wir stellen uns mal an und so lange dauert es nicht bis wir einen Platz im Café bekommen.

Ziemlich voll, eng, kleine Tische. Wir nehmen ein Stück Sachertorte, eine Eisschokolade und einen Verlängerten. (22,00€). Die Eisschokolade ist super, die Torte überbewertet, trockener Kuchen mit Schokoüberzug, das kann ich besser.

Es gibt drei Cafés am Sacher, die von außen zugänglich sind. Ins Hotel selber bekamen wir keinen Einlass. Um die Ecke noch ein Laden in dem die Torten verkauft werden, wir nehmen Trinkschokolade für Julia mit.
Mit der Straßenbahn 71 fahren wir bis zum Zentralfriedhof Tor 1. Das Areal von 260 000 m² bei Tor 1 wurde 1877 von der Israelitischen Kultusgemeinde um 60 000 Gulden von der Stadt Wien erworben. Der Wiener Zentralfriedhof wurde 1874 eröffnet und zählt mit einer Fläche von fast 2,5 km² und rund 330.000 Grabstellen zu den größten Friedhofsanlagen Europas. Er gehört aufgrund seiner vielen Ehrengräber, der Jugendstil-Bauwerke und des weitläufigen Areals zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien.


Als erste konfessionelle Abteilung wurde 1879 im Westen der Anlage bei Tor 1 der „jüdische Friedhof“ (offiziell als Israelitische Abteilung des Zentralfriedhofs bezeichnet) eröffnet. Doch bereits 1916 war diese Abteilung ausgelastet, weshalb am östlichen Ende des Friedhofsareals die Neue Israelitische Abteilung (5. Tor, vor Dezember 1996 in 4. Tor umbezeichnet) errichtet wurde. Der Schlussstein zu der von Architekt Ignaz Reiser (1863–1940) entworfenen Zeremonienhalle wurde am 12. September 1928 gelegt.

1945 wurden durch fehlgeleitete Fliegerbomben in der alten Abteilung schwere Schäden angerichtet und rund 3000 Grabstätten zerstört. In den folgenden Jahrzehnten verwilderte die Abteilung zusehends, bis schließlich 1991 durch den im selben Jahr gegründeten, unabhängigen Verein „Schalom“ begonnen wurde, beschädigte Gräber zu restaurieren, Grabinschriften zu erneuern und generelle Instandhaltungsarbeiten durchzuführen.
1879 erfolgten die ersten Beisetzungen nach mosaischen Riten. Die Zahl seiner Toten auf diesem Teil des Friedhofes wird mit rund 100 000 in 60 000 Gräbern angegeben. Wir gehen den Hauptweg entlang, es ist trübe und hat zu regnen begonnen, passt zu der traurigen Umgebung.
Wieder mit der Straßenbahn zurück bis zum Rennweg. Ganz in der Nähe ist eine russisch orthodoxe Kirche mit goldenen Zwiebeltürmen, die wir schon öfters von weitem gesehen haben.


Leider ist sie geschlossen und so gehen wir durch die nächste Querstraße zurück zum Hotel.