Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 drei Kilometer entfernt vom Stammlager Auschwitz I auf dem Gebiet der Gemeinde Brzezinka (deutsch Birkenau) errichtet. Im Lagerkomplex Auschwitz wurden etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet.
Drei Gefangenenlager, die von Süd nach Nord B I, B II und B III (B steht für Bauabschnitt) genannt wurden, und darin mit Kleinbuchstaben a, b, etc. benannte Teillager, auch so genannte Felder mit bis zu 40 Baracken, die durch Stacheldrahtverhaue getrennt waren. Umgangssprachlich wurden sie nach der dort jeweils eingesperrten Gefangenenkategorie benannt. Jeweils bei deren Eingang befanden sich die Wachhäuser der SS-Mannschaften (Blockführer) und bereits innerhalb der extra Umzäunung des Feldes die jeweilige Küchenbaracke.
Zwischen den Gefangenenlagern B I und B II wurde erst 1944 die Zugrampe für die Deportationszüge errichtet. Sie hatte nur eine Zufahrt von Osten her durch das mit seinem aufgesetzten Wachturm markante Torhaus. Züge konnten vom Güterbahnhof her in den Lagerbereich einfahren. (Dort fanden an der Judenrampevon 1942 bis Mai 1944 die Selektionen über Tod oder Weiterleben statt.)
An deren westlichen Ende wurden die beiden ersten Gebäude mit kombinierten Gaskammern und Krematorien errichtet. Im NS-Sprachgebrauch hießen sie vermutlich aus Tarngründen nur Krematorium I und II.
Die zunächst als Gaskammern verwendeten Häuser („Rotes“ und „Weißes Haus“) befanden sich westlich etwas abseits.
Der Lagerbereich zur Weiterverwertung von Häftlingsgut (genannt „Kanada“) schloss sich im Westen an den Lagerabschnitt B II an. Daneben wurden später in einem separaten Abschnitt die Krematorien IV und V errichtet (wieder Gaskammern und Krematorium kombiniert).
An der Straße nach Oświęcim im Osten schlossen sich die Kommandantur (Kommandantur II) und das SS-Kasernen-Gelände an. Es wurde 1944 noch um ein Lazarett für die Waffen-SS (SS-Lazarett) erweitert. Das am 1. September 1944 eingeweihte SS-Lazarett wurde durch einen alliierten Bombenangriff am 26. Dezember 1944 zerstört.
Verschiedene Infrastrukturgebäude wie Kartoffelbunker, Kläranlagen, Wasserwerk lagen außerhalb des Gefangenenlagerbereichs. Die Entwässerungsgräben liefen von den Latrinen der verschiedenen „Felder“ aus in westlicher Richtung und dort am Lagerrand in Sammelgräben zu den Kläranlagen.
Insgesamt war das Lager umgeben von einer durch Hochspannung gesicherten mehrfachen Umzäunung mit über 30 in Sichtweite errichteten hölzernen Wachtürmen.
Im Frühjahr 1942 begannen die Massendeportationen von Juden mit Zugtransporten aus Polen, aus Frankreich, aus der Slowakei und aus dem deutschen Reichsgebiet. Mitte des Jahres waren schon 16.000 Juden aus Polen, über 4000 aus Frankreich und mehr als 1000 aus der Slowakei in dem Vernichtungslager inhaftiert. In den kommenden Jahren steigerten sich die Transporte bis zu ihrem Höhepunkt im Jahre 1944 mit 600.000 Juden, von denen 500.000 direkt nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet wurden. Überall in den besetzten europäischen Ländern gab es Durchgangslager, von denen aus die Deportationszüge in die östlichen Vernichtungslager rollten. Die Anzahl der Opfer und der zeitliche Verlauf der Deportierung ist im Artikel Opferzahlen der Konzentrationslager Auschwitz detailliert beschrieben.