Die Reise in den Osten


25. Mai bis 17. Juni 2019


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Veitsdom und Prager Burg


15. Tag Freitag 07.06.2019




Mit der Straßenbahn sind wir hoch zur Prager Burg und zum Veitsdom gefahren. Eine hohe Mauer umgibt das ganze Gelände. An einer Sicherheitssperre gibt es große Menschenmassen. Viele Busse sind angekommen. Also fahren wir erstmal weiter mit der Bahn zum Aussichtspunkt Laurenziberg mit seinem Aussichtsturm. Der Petřín (deutsch Laurenziberg) ist ein 327 Meter hoher Hügel im westlichen Zentrum von Prag. Er liegt am linken Ufer der Moldau. Anlässlich der Jubiläumsausstellung im Jahr 1891 kamen eine Standseilbahn und ein historisches Spiegellabyrinth hinzu. Beide sind noch in Betrieb bzw. können besichtigt werden.

Auch der Petřín-Aussichtsturm (Treppen mit 60 Meter Höhenunterschied) wurde aus gleichem Grund errichtet. Er ist dem Pariser Eiffelturm im Verhältnis 1:5 nachempfunden. Er ist 63,5 Meter hoch und zu seiner Spitze, die sich genauso hoch über dem Meeresspiegel wie der echte Eiffelturm befindet, führen 299 Stufen. Man hat nicht nur einen Ausblick auf ganz Prag, sondern bei klarem Wetter beinahe auf ganz Böhmen. Wir entschließen uns mit dem Aufzug zu fahren. Vier Personen passen rein plus Aufzugführerin. Es ist sehr eng, aber die Fahrt ist kurz.

Man hat einen schönen Blick auf die St.-Laurentius-Kirche, die Kathedralkirche des Bischofs der Altkatholischen Kirche in Tschechien.
Die dem heiligen Laurentius geweihte Kirche liegt auf dem Petřín in Prag. Mit weiteren bedeutenden Bauwerken gehört sie zu den Sehenswürdigkeiten der Prager Kleinseite.

Einen guten Ausblick hat man auch auf den auf den Veits Dom, die Prager Burg und die ehemalige, barocke Stadtresidenz derer von Lobkowicz und heute Sitz der Deutschen Botschaft.
Im Spätsommer 1989 wurde die Deutsche Botschaft in Prag weltweit bekannt, als Tausende DDR-Bürger dort Zuflucht suchten und Palais und Gelände für Wochen besetzten; zuletzt waren es 4500 Personen. Am 30. September 1989 konnte der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher den Wartenden nach Verhandlungen mit der DDR und der Tschechoslowakei an Ort und Stelle verkünden, dass sie in die Bundesrepublik ausreisen dürfen.

Vom Turm gehen wir den selben Weg wieder zurück. Unweit der Prager Burg direkt im Areal des Klosters Strahov befindet sich eine Brauerei mit einmaligem Ambiente. Angeboten wird hauseigenes Bier und erstklassige böhmische Küche. Schriftlich wird die Brauerei zum ersten Mal im Jahre 1400 erwähnt.
Wir essen Schnitzel und Schweinebraten in Schwarzbier Sauce, sehr gut.

Auf dem Rückweg ist es leerer am Dom. Es gibt nur eine schnelle Sicherheitskontrolle, dann können wir uns in Ruhe umschauen. Wir gehen in den Veitsdom, dürfen aber nur bis zur hinteren Bank, alles andere kostet Eintritt, Kirchenschiff, Schatzkammer, Turm, alles extra.


So geht es weiter. Auch sehr touristisch ist die goldene Gasse. Von außen nicht einsehbar kostet sie Eintritt. Es gibt dort aber nichts besonderes zu sehen außer Souveniershops. Man ist hier in Prag sehr geschäftstüchtig.
Mirt der Straßenbahn fahren wir zur Brücke der Legionen. Von hier hat man einen guten Blick auf die Karlsbrücke und auf das goldene Dach des Prager Nationaltheaters.
Noch eine Straßenbahnfahrt zur Tschechien Brücke, an der sich der Treppenaufgang zum Prager Metronom befindet. Das Prager Metronom ist eine künstlerische Installation von Vratislav Karel Novák (1942–2014), welches am 15. Mai 1991 auf dem übrig gebliebenen Sockel des ehemaligen Stalin-Denkmals im Prager Letná-Park errichtet wurde. Das umgangssprachlich als „Metronom“ bezeichnete Kunstwerk heißt eigentlich „Time Machine“. Die Installation symbolisiere den unerbittlichen Lauf der Zeit und sei eine Warnung zur Erinnerung an die Vergangenheit. Das „Metronom“ ist von der Prager Altstadt sehr gut zu sehen.

Das Stalin-Denkmal (Stalinův pomník) in Prag wurde nach einer 5½-jährigen Bauzeit 1955 eingeweiht und 1962 gesprengt. Es war die weltgrößte Darstellung Josef Stalins. Die Entstalinisierung durch Nikita Chruschtschow und das aufkommende Tauwetter begannen kurz nach der Fertigstellung des Denkmals. Für die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei wurde das Riesendenkmal (12 × 20 × 15,5 m) immer mehr zum Problem. Schließlich wurde es 1962 ohne öffentliche Ankündigung durch die Armee mit 800 kg Sprengstoff und 1650 Zündern zerstört. Der Abriss des 17 Millionen Kilogramm schweren Objekts kostete rund 4,5 Millionen Kronen, nachdem die Erstellung zuvor 140 Millionen tschechische Kronen verschlungen hatte.
In der Rytířská Straße finden wir das Café Café, hier bekommen wir leckere, ausgesprochen kalorienreiche Torte.


In einem kleinen Park am Anfang der Zita Straße sitzen wir noch ein bisschen in der Abendsonne auf einer Parkbank – das war Prag –

Morgen gehts nach Berlin.