SINGAPORE & BALI


26. Januar bis 16. Februar 2020


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Gardens by the Bay


5. Tag Donnerstag 30.01.2020



Für heute haben wir Tickets für die Seilbahn nach Sentosa. Mit der MRT fahren wir bis Habour Front. In Europa sind die Seilbahnstationen meist auf Bergen zu finden. In einem Hochhaus ist mal was anderes. Man kann in zwei Richtungen fahren: Nach Sentosa und zum Faber Peak, dem Hausberg von Singapur. Wir müssen ein bischen suchen, bis wir einen Ticketcounter finden, vom Eingang aber keine Spur. Wir fragen am Schalter nach und erfahren, das die Seilbahnen nicht fahren. Alternativ könnten wir mit dem Shuttlebus nach Sentas fahren und die dortige Seilbahn nutzen. Wir entschließen uns dies nicht zu tun, eine Mail an GetYourGuide und unsere Tickets werden erstattet. So haben wir heute, am letzten Tag mehr Zeit zur verfügung.

Mit der MTR fahren wir hinüber zur Bayfront, dann wieder hoch aufs Dach der Mall. Von hier aus geht die Lions-Brücke auf Ebene 6 durch das Marina Bay Sands Hotel, die über die Drachenbrücke mit den Gardens of the Bay verbunden ist. Der Eintritt zu den Gärten ist frei, nur für die großen Pflanzenhäuser brauchen wir Tickets, welche wir auch schon im Vorfeld online gekauft haben.

Die Gardens by the Bay gehören nicht nur zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Singapur sondern gelten auch als eine der spektakulärsten Gartenwelten der Erde. Futuristische Riesengewächshäuser, ein 30 Meter hoher Indoor-Wasserfall, 130.000 verschiedene Pflanzenarten und natürlich die bunt leuchtenden Supertrees. Mit einer Pflanzenwelt aus allen Ecken der Welt gibt es in dem mehr als 100 Hektar großen Parkgelände so viel zu entdecken.

Vor uns der Dragonfly Lake: Der Libellensee.

Auf der Wasserfläche schwimmen Eier, weiße, riesige Eier bestimmt über 100. Ein toller Anblick. Wir machen ein paar Fotos am Seeufer, es ist wieder sehr heiß, die Sonne brennt und so nutzen wir erstmal eine kleine Shuttle Bahn und lassen uns zu den großen Gewächshäuser fahren.
Die Bahn hält vor dem Flower Dome: Er ist das größere der beiden Glashäuser und überdeckt 1,28 Hektar Fläche, wurde als größtes Glasgewächshaus der Welt ins Guinness-Buch der Weltrekorde 2015 aufgenommen. In ihm werden milde, trockene Klimaverhältnisse geschaffen. Es werden Pflanzen gezeigt, die typisch für die mediterranen oder halbtrockenen Klimazonen sind. Dazu gehören zum Beispiel die Chilenische Araukarie, Olivenbäume, die Kanarische Dattelpalme, Affenbrotbäume, die chilenische Honigpalme oder die Wollemie und andere mehr. Alle paar Monate wechselt hier das Thema. Für uns Europäer erscheinen die meisten der Pflanzen nicht wirklich exotisch. Trotzdem ist der Botanische Garten wunderschön anzusehen und die Architektur unheimlich beeindrucken und es ist kühl hier drin im Gegensatz zu den Außentemperaturen.


Zwischen den Pflanzen gibt es immer wieder Skulpturen, gestaltet aus Holz zu sehen. Vögel, Springböcke, Giraffen und Drachen. Auch bunte, aus Blumen gesteckte große Rattenfiguren sehen wir, dieses Jahr ist das Jahr der Ratte.
Das zweite große Gewächshaus ist der Cloud Forest: Die Wolkenwand. Im 0,8 Hektar überspannenden Glashaus wird die Vegetationszone der Tropen in Höhen von ca. 1.000 bis 3.000 Metern über Meereshöhe nachgestellt. Direkt nach dem Eingang, auch hier ist es schön kühl, der 30 Meter hohe Wasserfall, der von einem 35 Meter hohen, künstlich angelegten Berg donnert. Am Fuß des Wasserfalls entsteht ein erfrischender Nebelwald, der eine schöne Abkühlung von der Hitze der Stadt bietet.


Wir laufen los, rechts und links Dschungelpflanzen, und immer wieder aus Holz geschnitzte Drachen, große aber auch Baby-Drachen. Ein enger, geschwungener Weg führt uns vorbei an unzähligen Orchideen in allen Farben und Größen, ein hölzernes Faultier hängt am Baum über uns.
Dann gehen wir nach oben zum Skywalk.


Wir wandeln hier inmitten von Orchideen, Kannenpflanzen und Farnen aus der kühl-feuchten tropischen Bergregion. Ein kleiner Teich auf dem zwei hölzerne Boote mit merkwürdigen, affenähnlichen Gestalten schwimmen. Ein Blick hinunter in die Tiefe am Wasserfall. Immer wieder der atemberaubende Blick auf die Supertrees und die Skyline der Stadt. Ein großes hölzernes Löwenmaul beendet den Rundgang.
Unweit der Häuser gelangen wir zu den Super Trees, pflanzenbewachsene Stahlgerüste mit Höhen zwischen 25 und 50 Metern. Sie dienen unter anderem der Aufzucht von seltenen Pflanzen. Ferner wird mittels Photovoltaik Elektrizität für Beleuchtung und Kühlsysteme gewonnen, werden die Niederschläge zur Bewässerung der Pflanzen gesammelt und einige der Bäume dienen als Kühltürme für die Kühlsysteme in den Glashäusern.


Zwei der Türme werden in luftiger Höhe mit einem 128 Meter langen Skyway (Hängebrücke) verbunden, den die Singapurische Oversea China Banking Corporation (OCBC) finanziert hat und für den Eintritt zu bezahlen ist. Nachts werden die Türme beleuchtet und es finden zweimal täglich monatlich wechselnde 15 minütige Licht- und Tonshows (sogenannte Garden Rhapsody) um 19:45 Uhr und 20:45 Uhr statt, die die Bank sponsert.
Da es noch immer ziemlich heiß ist, fahren wir wieder mit der Bahn zum Eingangsbereich zurück. über die Dragon Brücke und auch das Marina Bay Hotel erreichen wir wieder die Mall in der wir direkt den Food Court aufsuchen und essen gegrillten Lachs.


Mit der MRT fahren wir erstmal zurück ins Hotel, wir wollen heute Abend zur Lightshow wieder hier sein.
Gegen 18:00 Uhr gehen wir wieder zur MRT Station und fahren zur Bayfront. Dann über den Marina Bay Overpass Richtung Gardens by the Bay. Am Ender dieser Brücke gibt es ein Rondell, von dem wir einen fantastischen Blick auf die Super Trees haben. Es sind schon einige Leute hier, aber wir finden noch einen Platz direkt vorne mit bester Sicht. Noch eine gute Dreiviertel Stunde Zeit, es wird langsam dunkel.

Die Lightshow „The Garden Rhapsody“ findet täglich um 19:45 Uhr und 20:45 Uhr statt und dauert ca. 15 Minuten. Und das Beste: Der Eintritt ist frei!

Unten auf dem See wechseln die großen Eier ihre leuchtenden Farben von rot über blau zu grün und gelb. Pünktlich um 19:45, es ist jetzt ganz dunkel, beginnt die Lichtershow an den Super Trees. Rhythmisch zur Musik, die wir leider bis hier her kaum hören blinken und blitzen die Bäume in allen Farben.


Wir gehen zurück über die Brücken, die jetzt auch mit unzähligen Lichtern beleuchtet sind. Auch der Singapore Flyer leuchtet in wechselnden Farben.
Wir machen noch eine Runde auf dem Garden Walk. Links von uns die bunte Skyline der Stadt, rechts von uns die beleuchteten Türme des Marina Bay Sands Hotel. Von hier oben haben wir nur eingeschränkt Sicht auf die Bay, in der gerade an der Waterfront Promenade eine allabendliche Lasershow mit Wasserfontänen stattfindet. Drei Mal am Abend findet die Show statt, hier oben ist aber nicht der ideale Platz dafür. Wir gehen weiter bis zur Helix Brücke, von der wir einen fantastischen Blick auf das bunt glitzernde Singapur haben.

Wir gehen hinunter zur Waterfront Promenade vorbei am futuristischen Gebäude des Art Science Museums, das nicht nur mit seinen erstklassigen Ausstellungen glänzt, sondern auch sein Design und seine Architektur sind ikonisch. Das Museumsgebäude symbolisiert die offene Hand Singapurs mit zehn Fingern. Die Spitze jedes „Fingers“ lässt natürliches Licht ins Innere, so dass die Ausstellungsstücke in bestem Licht erscheinen. Die insgesamt 21 Galerien verteilen sich auf drei Stockwerke und eine Gesamtfläche von rund 4.600 Quadratmetern.


Ein Stück weiter liegt wie eine Insel im Wasser das Singapur Island Maison, ein Lederwarengeschäft der Marke Louis Vuitton. Die raumhohe Glasfassade gibt den Blick in alle Richtungen frei. Vor dem Gebäude steigen einige blau und rot leuchtende Wasserfontänen empor.
Direkt unterhalb des Marina Bay und der Shopping Mall kommen wir zu einem Amphitheater ähnlich ausgebauten Teil der Promenade. Hier findet die Wasser und Lasershow statt, es füllen sich die Stufen mit Besuchern, auch wir nehmen uns einen Platz direkt in der ersten Reihe

Während der 15-minütigen Outdoor-Show, die dreimal am Abend, kostenlos stattfindet, sehen wir eine wunderschöne Symphonie aus tanzenden Springbrunnen, farbenfrohen visuellen Projektionen, Laser sowie Lava- und Nebeleffekte – alles untermalt von einem orchestralen Soundtrack. Ein beeindruckendes Schauspiel vor der Skyline Singapurs.

Das war dann unser letzter Abend in Singapur, wir haben so viel erlebt, eine sagenhafte, moderne, sehr saubere Stadt.

Mit der MRT fahren wir zurück zum Hotel. Unsere Koffer sind schnell gepackt, noch einmal schlafen, dann fliegen wir nach Bali.