SINGAPORE & BALI


26. Januar bis 16. Februar 2020


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Little India und Orchard Road


4. Tag Mittwoch 29.01.2020



Mit der U-Bahn fahren wir nach Tiong Bahru, in den 1920er Jahren das erste öffentlich geplante und bebaute Siedlungsprojekt in der damals noch zur britischen Kolonie Straits Settlements gehörenden Hafen- und Handelsstadt Singapur. Der von den Kolonialbehörden gegründete Singapore Improvement Trust (SIT) sollte das Gebiet, auf dem sich ein der ältesten Tempel in Singapur, der Heng San Teng, sowie zahlreiche chinesische Friedhöfe befanden, aufkaufen, planieren und für die unteren Schichten der Bevölkerung bezahlbare und moderne Wohnungen errichten. Die Friedhöfe wurden exhumiert und in anderen Friedhöfen angelegt. Der Name Tiong Bahru leitet sich von dem Wort thióng (in der Hokkien-Sprache: Friedhof) und bahru (malaiisch für neu): ab etwa 1859 befand sich hier ein chinesischer Friedhof des Namens Thion Bahru. 1925 wurden sämtliche dort befindlichen Friedhöfe und weitere in diesem Gebiet vorhandene Gebäude und Strukturen als gesundheitsgefährdend eingestuft und Teil eines Sanierungsgebietes. Die Bewohner der Slums wurden umgesiedelt, die Gräber umgebettet und das gesamte Gebiet durch das Auffüllen von Erde und Sand nivelliert und für die Bebauung vorbereitet.

Die ursprüngliche Bebauung Tiong Bahrus in den 1920er Jahren umfasste 30 Wohnblocks mit mehr als 900 Wohneinheiten. Die Wohnblocks bestehen aus zwei- bis fünfgeschossigen Wohnungen mit jeweils drei bis fünf Zimmern. An den den Bezirk umgebenden Hauptstraßen entstand in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg eine Hochhausbebauung mit Miet- und Eigentumswohnungen.
Der Baustil war eine Mischung aus Elementen der Stromlinien-Moderne und der lokalen Straits Settlements Architektur. Die Gebäude zeigen runde Balkone und Flachdächer, sie haben spiralförmige Treppenhäuser und in den Kellergeschossen Vorratsräume. Das Äußere der Siedlung aus den 1920er Jahren hebt sich noch heute wohltuend von den Massenquartieren der 1950er und 1960er Jahre ab.

Seit 2003 sind 20 Wohnblocks der Vorkriegsbebauung denkmalgeschützt ebenso wie 36 Häuser mit Läden an der Straße zum Nachbarquartier Outram.

Wir haben wohl mehr erwartet, es gibt nicht viel zu sehen.

Mit der MRT fahren wir weiter nach Little India.


Hier sind die Häuser bunt, die Straßen sind zum Neujahrsfest geschmückt. Der Rajagopuram (Tempelturm) des Veeramakaliamman Tempels liegt vor uns, reich mit bunten Figuren geschmückt. Wir schauen uns im inneren um, nicht ohne vorher unsere Schuhe auszuziehen. Mönche tragen kleine Öllichter zu den Götterstatuen.


Der Tempel ist der Göttin Kali gewidmet und wurde 1881 eröffnet. Laute Musik wird mit Shenai und Trommel gemacht, als diese endet werden die Türen geschlossen, Rollläden heruntergelassen – ganz pünktlich um 12:00 Uhr wird der Tempel für vier Stunden geschlossen, alle müssen raus – da haben wir nochmal Glück gehabt, haben alles gesehen. Wir gehen weiter die Serangoon Street hinauf. Viele Gechäfte links und rechts, auch viele Goldläden. Es beginnt zu regnen und wir müssen den Schauer überbrücken um nicht ganz nass zu werden. An der Ecke Norris Road finden wir das Khasama Tandori Restaurant, setzen uns an einen der Tische und bestellen Nan, Garlic Nan und zwei Bier für 28,80 SD. Danach regnet es nicht mehr.


Auf der anderen Straßenseite gibt es einen Goldladen, in dem Erika eine Kette für ihren Buddha-Anhänger findet. (485,00 SD)


Wieder mit der MRT fahren wir zur Orchard Road. Die Station liegt in der ION Orchard Shopping Mall, noble Läden direkt am Eingang – Tiffany, Dior, Dolce&Cabbana.


Es regnet stark. Wir wollen zum Hardrock Café für Wolfgang Gläser besorgen, aber erstmal müssen wir sehen wie wir die riesige Kreuzung überqueren können, es ist alles abgesperrt, keine Zebrastreifen. Also zurück ins Center, Rolltreppe runter, da gibt es einen Tunnel auf die andere Seite. Zwei Straßenecken weiter ist das Hardrock Cafe, es regnet immer noch, wir gehen rein.


Die Gläser haben wir schnell gefunden und da es nicht weniger wird mit dem Regen, setzen wir uns gleich zum Essen rein. Es ist ziemlich leer und wir essen Burger, Fish n‘Ships und trinken drei Bier für 126,85 SD
Gegen 18:00 Uhr sind wir wieder am Hotel. Heute bleibt uns der Regen erhalten.