SINGAPORE & BALI


26. Januar bis 16. Februar 2020


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker

Flug nach Singapore


3. Tag Dienstag 28.01.2020



Heute Morgen laufen wir entlang des Singapore River, der direkt am Hotel vorbeifließt. Der Singapore River hat heute eine Länge von gerade 3,2 km. Sein jetziger Ursprung liegt bei der Kim-Seng-Brücke, von wo aus er sich durch das Zentrum Singapurs windet und in die Marina Bay und damit in den Pazifik mündet. Einige Abschnitte des Flusses werden von Kais bestimmt, wie dem Clarke Quay und dem Boat Quay, welche hauptsächlich den Handel und den Bootsservice bedienen. Alleine vom Boat Quay aus wurden noch im Jahre 1860 drei Viertel aller Bootsfahrten durchgeführt. In Nachbarschaft entlang der Kais erblühten dann während der Kolonialzeit Shops und Warenhäuser, in deren Gebäude heute zusätzlich Bars und Pubs, wie auch Restaurants und Antiquitätenläden eingezogen sind. Das Gebiet, in dem die ursprüngliche Mündung des Flusses einmal in die Straße von Singapur führte, wurde später durch Landgewinnungsmaßnahmen erweitert und verändert. Durch diese Projekte ist unter anderem auch die Marina Bay entstanden, in die der Singapore River heute mündet.

Clarke Quay wurde nach Sir Andrew Clarke, dem zweiten Gouverneur Singapurs benannt, der eine wichtige Schlüsselrolle bei der Positionierung Singapurs als Hafen für die malaiischen Staaten Perak, Selangor und Sungei Ujong spielte.
Heute ist Clarke Quay ein aus fünf Blöcken restaurierter und mit Lagerhäusern bestehender Hafen, der viele Restaurants und Diskotheken aufweist. Die verschiedenen Blöcke sind verschiedenen Kulturbereichen zugeordnet, die von indischen und chinesischen Tänzen, über verschiedene Cocktail- und Bierbars ebenso einheimische und beliebte Speisen anbieten.

Es ist noch früh und die vielen Restaurants haben noch geschlossen. Ausflugsboote fahren den Fluß hinauf und hinunter zur Marina Bay. An der gegenüberliegenden Seite des Flusses liegt auch ein Laden neben dem anderen. Dahinter ein- bis zweistöckige Wohnhäuser mit orangenen Ziegeldächern. Dahinter erhebt sich die moderne Skyline Singapurs in den Himmel.


Wir passieren die weiße Elgin Bridge, links die Kuppel des Supreme Court, dann das Parlament. Wir erreichen die Statue von Sir Stamford Raffles. Er war ein britischer Forscher, Staatsmann und Gründer des modernen Singapur.
Auf der rechten Seite die Cavenagh Bridge, eine Schrägseilbrücke über den Singapore River. Sie erstreckt sich (in unmittelbarer Nachbarschaft zur Anderson Bridge) über den Unterlauf des Singapore River. Eröffnet 1869, ist sie eine der ältesten Brücken in Singapur, zugleich die älteste, die den Singapore River überquert und auch die älteste, die in ihrer ursprünglichen Form heute noch existiert.

Die Cavenagh Bridge, die heute ausschließlich für Fußgänger bestimmt ist, wurde 1867 bis 1869 erbaut und nach Sir Orfeur Cavenagh benannt, dem 7. und letzten Gouverneur von Straits Settlements, der noch von Britisch-Indien aus ernannt wurde, bevor Straits Settlements Crown Colony wurden.

Die Stahlkonstruktion wurde in Glasgow gefertigt. In den ersten Jahrzehnten nach der Inbetriebnahme leitete man den gesamten Verkehr über die Brücke, sogar einschließlich der Straßenbahn. Bald stellte sich heraus, dass die Cavenagh Bridge den steigenden Verkehrsanforderungen nicht genügen kann. 1909 wurde deshalb die Anderson Bridge für den allgemeinen Verkehr eingeweiht, danach war die Cavenagh Bridge für alle Fahrzeuge über 3 cwt (d. h. 150 kg) sowie Rinder und Pferde geschlossen. Die Cavenagh Bridge wurde seit dem 3. November 2008 sogar als nationales Denkmal erhalten.


Über die Brücke erreicht man den altehrwürdigen Bau des fünf-Sterne Hotels The Fullerton, welches direkt an der Mündung des Singapore River in die Marina Bay liegt. Im Rahmen des 100-jährigen Stadtgründungs-Jubiläums 1919 entstand die Idee für das Gebäude, das zwischen 1924 und 1928 errichtet wurde und erst seit 2001 seinem heutigen Zweck als Hotel dient. Es ist nach dem ersten Gouverneur der britischen Straits Settlements, Sir Robert Fullerton, benannt.
Wir gehen an der Brücke vorbei, links liegt das Asian Civilisations Museum Green, in dessen Garten große silberne Kugeln in der Sonne glänzen. Es ist eines der bedeutendsten Museen in der Region, das sich auf asiatische Kulturen und Zivilisationen spezialisiert hat. Daneben der Turm des Victoria Theatre.


Ein paar Meter weiter sehen wir das Lim Bo Seng Memorial, ein achteckiges pagodenartiges Kriegsdenkmal im Esplanade Park. Es wurde 1954 zu Ehren des verstorbenen Lim Bo Seng für seine Heldentaten und selbstlosen Opfer während des Zweiten Weltkriegs errichtet.

Unser Weg endet vor der Esplanade Mall, da ist abgesperrt. Direkt östlich neben die Esplanade Bridge wurde 2015 zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit des Staats noch die seitlich stark gebogene Jubilee Bridge gebaut, eine Fußgängerbrücke, die den Touristen eine leichtere Überquerung des Singapore River zwischen Marina Bay und Finance District erlauben sollte.


Dies benutzen wir und haben einen fantastischen Ausblick auf das Marina Bay Hotel.
Es ist sehr warm und schwül, wir suchen den Schatten. Am PS.Cafe at One Fullerton gibt es ihn und auch eine Toilette. Dann gehts wieder durch die Sonne vorbei am Blumengeschmückten Clifford Square mit seinen Restaurants und Bars.


Es wird immer wärmer, ich kann nicht gut laufen und so gehen wir hinein ins Clifford Centre, ein Einkaufszentrum. Wir durchqueren es um auf der anderen Straßenseite zur Raffles Place MRT-Station zu gelangen. Wr suchen den Schalter für Ticket der MRT, den wir nach etwas suchen auch finden. Hier bekommen wir zwei 3-Tage Tickets für den öffentlichen Nahverkehr (á 30 SD incl. 10 SD Kaution). Wir nutzen unsere Karten auch sofort und fahren mit der roten North-South Line 5 bis Marina Bay, dann mit der gelben Circle Line 10 bis Bay Front.
Sehr sauber sind die MRT Stationen, die Bahnsteige sind doch hohe Glaswände zu den Gleisen hin abgeriegelt. Die Züge fahren im zwei Minuten Takt, erst wenn sie halten gehen die Türen in den Glaswänden auf.


Auf dem Boden Markierungen, in der Mitte der Tür zum aussteigen, rechts und links zum Einsteigen, jeder hält sich dran. Die Züge sind über drei Meter breit und fahren vollautomatisch. Der Bahnhof Bayfront liegt direkt unter „The Shoppes at Marina Bay Sands“, ein großes Einkaufszentrum direkt vor dem Marina Sands Bay Hotel. Wer die teuersten und exklusivsten Marken sucht, ist hier richtig. Das Shopping-Center ist wohl an Exklusivität kaum zu überbieten.
Ein Kanal teilt den Weg zwischen den Geschäften in zwei Teile. Wer mag, kann sich auch mit einer Gondel durch den künstlichen Wasserweg chauffieren lassen. Lancaster findet Erika eine kleine Tasche, die ihr gut gefällt, das Handy passt rein. Für 108,00 SD ein guter Preis.


An einem Ende der Mall gibt es einen riesigen Food Court, in dem es eine vielfältige Auswahl diverser asiatischer Gerichte (sehr lecker) zu verhältnismäßig günstigen Preisen. Im weiten Rund sind die diversen Läden angeordnet, jeder mit einer anderen Speise, die überall frisch zubereitet wird. Dazwischen stehen unzählige Tische und Stühle, fast alle besetzt, wir bekommen noch Platz in der Nähe eines Getränkestandes und trinken zwei Bier (á 5,90 SD) und zwei Wasser ( á 2,00 SD).
Wir haben Online Tickets für die Aussichtsplattform des Marina Bay Sands Hotels und so verlassen wir die Mall und folgen der Beschilderung zum Hotel. Wir erreichen die riesige Hotelhalle, auch hier viele Shops, im südlichen Turm.


Wir müssen zum nördlichen Ende des Gebäudes, da ist der Lift zum Observation Desk. Wir könne direkt durchgehen, keine Warteschlangen. Im Bereich vor den Aufzügen werden wir noch vor einer grünen Wand fotografiert und bekommen eine Karte mit einem Link. Hier können wir unsere Fotos mit verschiedenen Hintergründen downloaden, kostenlos.
Die Fahrt mit dem Aufzug zum 57 Stockwerk des Sands Sky Park Observation Deck ist kurz. Das Hotel befindet sich im Herzen der Marina Bay und bietet einen malerischen Panoramablick auf das Stadtbild Singapurs. Wir sehen Gardens of the Bay und den beeindruckenden Supertree Grove aus der Vogelperspektive, ebenso wie den Singapore Flyer an der Formel 1 Strecke. Von hier sieht man auch die durianförmigen Kuppeln der Esplanade und die Merlion-Statue, eine weitere wichtige Touristenattraktion in Singapur, sowie die orangefarbenen Ziegeldächer der Ladenhäuser entlang des Singapore River.


Leider dürfen nur Gäste des Hotels ein luxuriöses Bad im Infinity Pool – dem legendären Pool hoch über den Dächern von Singapur nehmen. Aber einen kleinen Einblick zum Pool haben wir doch noch von der Aussichtsplattform.
Noch einmal gehen wir zurück zum Food Court, wir haben doch jetzt etwas Hunger.


An einem Stand nehmen wir gegrillten Fish and Fries (9,90 SD), am anderen Bratnudeln und eine Laksa Suppe. ( je 8,80 SD), dazu noch ein Bier.
Es hat wirklich gut geschmeckt, die Preise sind in Ordnung, gestärkt fahren wir mit langen Rolltreppen aufs Dach der Mall. Einige über 500qm große Veranstaltungssäle befinden sich hier, dicke Teppiche, weite Räume.

Draußen, vom Garden Walk haben wir einen atemberaubenden Blick auf die spektakuläre Skyline von Singapur und das Marina Sands Bay Hotel, dessen drei Türme sich direkt vor uns in die Höhe strecken. Eine sehr moderne Architektur, grüne Pflanzen und Bäume auf den Dächern. In der Ferne sieht man zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen.


Mit der MRT 11 von Bayfront fahren wir bis zur Station Fort Canning, direkt in der Nähe liegt unser Hotel. Um 18:00 Uhr sind wir wieder zurück im Zimmer. Ca. 13km sind es heute zu Fuß gewesen. Wir haben so viel gesehen.