THAILAND-KAMBODSCHA-VIETNAM
Rundreise


22.11. bis 08.12.2011


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker


Vietnam
CU Chi


14. Tag Montag 06.12.2011




Heute Morgen fahren wir ca. 70 km nordwestlich von Saigon nach Cu Chi, zu den Tunneln der Widerstandskämpfer.
Die Tunnel von Củ Chi sind ein Tunnelsystem, in dem sich vietnamesische Partisanen im Vietnamkrieg von 1960 bis 1975 versteckt hielten.

Die ersten Tunnel von Củ Chi entstanden 1948 im Krieg gegen die Kolonialmacht Frankreich, um Waffen, Vorräte und Menschen zu schützen. Nachdem die Japaner über die französischen Besatzer gesiegt hatten und diese später ebenfalls vertrieben wurden, entsandten die USA Truppen nach Vietnam. Als sie unweit von Củ Chi ein Hauptquartier errichteten, ahnten sie noch nicht, dass der Feind unter der Erde lauerte. In den 1960er-Jahren erweiterten vietnamesische Partisanen, die Vietcong, das Tunnelsystem in Ausdehnung und Tiefe massiv, bis es schließlich auf eine Gesamtlänge von 200 Kilometern auf drei Ebenen angewachsen war. Unter der Erde waren ganze Städte entstanden mit Schulen, Lazaretten, Büros und Schlafgelegenheiten. Die unterirdischen Gebäude waren durch Tunnel von ca. 80 cm Höhe und 60 cm Breite verbunden. Als Eingänge dienten mit Grasbewuchs und Laub getarnte Klapptüren. Die Eingänge waren zudem durch einfache, aber wirkungsvolle Fallen wie Bambusspieße gesichert.


Die Tunnelanlage besaß 3 Etagen. Die oberste lag 3–4 Meter unter der Erde. Die zweite Etage lag 6 Meter unter der Erde und diente als Unterschlupf für Kinder, ältere Menschen und verletzte Soldaten. Die unterste, 8–10 Meter unter der Erde, beherbergte Krankenhäuser und sonstige Heilstätten. Trotz mehrmaliger Versuche der amerikanischen Streitkräfte gelang ihnen nicht die Zerstörung der Tunnel – weder durch Fluten, noch durch starkes Bombardement mit B-52-Bombern, noch durch Einführen von Giftgas in die Anlage. Die Zerstörung des gesamten Tunnelsystems war nach Aussagen eines amerikanischen Kommandeurs wegen seiner Tiefe und Ausdehnung nicht möglich. Von den geschätzt 18.000 Widerstandskämpfern kamen ein Drittel bei Kampfhandlungen um. Die Tunnelbewohner hatten ständige Attacken von Giftschlangen, Ratten und anderem Ungeziefer zu ertragen. Auch die enorme Hitze im gesamten Tunnel stellte ein großes Problem dar.



Der Versuch, die Tunnel durch Bombardierung durch B-52-Bomber zum Einsturz zu bringen, scheiterte. Da die Vietnamesen eine Art Siphon eingebaut hatten, war auch das Einleiten von Gas wirkungslos. Schließlich kamen „Tunnelratten“ (Spezialeinheiten zum Einstieg in die Tunnel) zum Einsatz.
Schon von weitem hören wir die Schüsse von einem Schießstand, auf dem die Besucher mit MGs ballern dürfen. Ich habe den Eindruck als wenn ich mitten in diesem Krieg wäre und mir ist nicht wohl. Es ist alles sehr real.
Oberirdisch ist fast nichts zu sehen, einige flasche Strohhütten, das wars. Im Dschungel sieht man noch viele, jetzt mit Wasser gefüllte Bombentrichter. Wir bekommen einige der Fallen zu sehen, mit denen gegen die US Soldaten gekämpft wurde.



(Friedhelm: Versteckt unter dem Laub sieht man im Boden einen Deckel, darunter ein Loch, ca. 50 x30cm groß. Ich steige hinein, mit den Armen über dem Kopf komme ich dann auch ganz durch das enge Loch. Ich knie mich hin, vor mir ist der Tunnel, vielleicht 60cm breit und höchstens 80cm hoch. Es ist stockdunkel und ich verwende die Taschenlampe meines Handys. Es geht immer weiter geradeaus. Einmal gab es einen Abbieger nach links, ich sollte aber immer den geraden Weg nehmen und so kam ich dann nach ca. 50 kriechenden Metern am etwas größeren Ausgang wieder heraus. Noch mehr Waffen gibts zu sehen, ein Panzer und Räume, wie sie tief unter der Erde waren.)
Mein Schatz zwängt sich auch gleich in so einem kleinen Tunnel, der ungefähr 50 m lang ist und kommt an einer anderen Stelle wieder heraus. Die Geschichte ist Vietnams ist einfach schrecklich. Morgen werden wir noch mehr von diesen Greul Taten erfahren und zu sehen bekommen.
Auf dem Rückweg stehen wir in der Rushhour fest und nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir an unserem Hotel an. Schnell duschen und schon laufen wir wieder los. Da es uns gestern Abend so gut gefallen hat beschließen wir wieder im Lafayette zu essen. Anschließend kaufen wir einen schönen Buddha, eine Laterne und eine Räucherkegelschale.