BOZEN
FLORENZ
INNSBRUCK


08. bis 24. Mai 2022


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker


San Gimignano


12. Tag Donnerstag 19.05.2022





Ungefähr 60 km südlich von Florenz liegt San Gimignano, eine Kleinstadt in der Toskana mit einem mittelalterlichen Stadtkern. San Gimignano wird auch „Mittelalterliches Manhattan“ oder die „Stadt der Türme“ genannt. Die Stadt liegt in der Provinz Siena und hat rund 7500 Einwohner.

Wir fahren auf den Parkplatz Parcheggio 2 Montemaggio, unmittelbar vor den Mauern der Stadt.

Gegenüber vom Parkplatz führt die Porta San Giovanni durch die dicke Mauer in die Stadt. Es ist die wichtigste Tür in den Mauern von San Gimignano. Am südlichsten Punkt gelegen, war es der historische Zugang für diejenigen, die aus Siena entlang der Variante der Via Francigena kamen, die durch San Gimignano führte. Es wurde 1262 fertiggestellt und ist das majestätischste der Tore von San Gimignano. Es zeichnet sich durch einen abgesenkten sienesischen Bogen aus und verfügt über ein projiziertes oberes Wachhaus, das an der unteren Wand mit einer Reihe von Konsolen ruht, die mit hängenden Bögen mit drei Lappen verziert sind. Die Korridore der Madonna dei Lumi-Kirche wurden neben der Tür errichtet, 1601 errichtet und 1922 teilweise abgerissen, um die teilweise blockierte Straße freizumachen. Der Glockenturm der Kirche ist noch vor der Tür zu sehen. Schließlich finden Sie vor der Tür den Platz der Märtyrer von Montemaggio, wo sich das zerstörte Kloster von San Francesco befand.

Auf der Via San Giovanni gehen wir nach Norden, vorbei an der Resti della Chiesa di San Francesco, einer ehemaligen Kirche, in deren aus dem 13. Jahrhundert stammmenden Gebäude sich heute ein Lebensmittelladen befindet.


Ein kleiner Laden "Blanc du Nil" erweckt Erikas Interesse. Es gibt Kleidung, nur in weiß.


Der historische Stadtkern ist seit dem Jahr 1990 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. San Gimignano besitzt noch einige der mittelalterlichen Geschlechtertürme, die in anderen Städten nur als Stümpfe erhalten blieben. Im Mittelalter versuchten die Patrizierfamilien, sich in der Höhe ihres Geschlechterturmes zu übertreffen, obwohl ein luxuriöses Leben darin nicht möglich war. Von den einst 72 Geschlechtertürmen existieren in San Gimignano heute noch 15. Die beiden höchsten, der Torre Grossa aus dem Jahr 1311 und der Torre della Rognosa, weisen eine Höhe von 54 bzw. 51 Metern auf.

Durch ein antikes Eingangstor namens Arc von Becci, das an beiden Seiten Türme, den Torre dei Becci und den Torre dei Cugnanesi hat, betreten wir die Piazza della Cisterna.
Der Platz hat seinen Namen von der unteriridischen Zisterne bekommen, die hier 1287 gebaut wurde. Sie ist mit einem achteckigen Sockel bedeckt, der später im Jahre 1346 hinzugefügt wurde.

Die ungewöhnliche dreieckige Form des Piazza della Cisterna ist ein markantes Merkmal der mit Türmen übersähten Stadt San Gimignano in der Toskana! Er neigt sich ein wenig und ist mit einem anderen Platz in der Stadt namens Piazza del Duomo durch einen offenen Durchgang verbunden. Der Piazza della Cisterna ist aus Backsteinen gebaut und von wunderschön erhaltenen Steinhäusern und mittelalterlichen Türmen umgeben und dient als zentraler Treffpunkt und Handelsplatz in San Gimignano.

Heute Morgen ist Markt, wir schlendern zwischen den Ständen hindurch und schauen uns die angebotenen Waren an. Wenig Obst und Gemüse, viel Bekleidung und Lederwaren.
Vor der kleinen Bar "La Cisterna" finden wir einen freien Platz unter einem Sonnenschirm. Wir nehmen zwei Aperol Spritz und ein Eis und können dabei den Menschen auf dem Markt zuschauen.


Durch die Via del Castello gelangen wir hinter der Chiesa di San Lorenzo in Ponte auf die Via Degli Innocenti, die zur linken Seite einen offenen Blick auf die Landschaft der Toskana bietet. Wunderschöne Pinien, Terrassen mit unzähligen, bunt bepflanzten Terracottatöpfen. So, wie man sich die Toskana auf Bildern vorstellt.
Ein Straßenmusiker und eine Sängerin geben an der Mauer ihr Repertoire zum besten. Künstler stellen ihre Bilder aus.



Den Turm des Palazzo del Popolo, den Torre Grossa kann man als einzigen Turm besteigen und aus 54 Metern Höhe einen atemberaubenden Blick über die Stadt und die Hügellandschaft der Toskana genießen. Er ist im typischen Stil erbaut und fast fensterlos. Seine Höhe war die Messlatte aller anderen, keiner durfte den Rathausturm überragen.
Den Turm des Palazzo del Popolo, den Torre Grossa kann man als einzigen Turm besteigen und aus 54 Metern Höhe einen atemberaubenden Blick über die Stadt und die Hügellandschaft der Toskana genießen. Er ist im typischen Stil erbaut und fast fensterlos. Seine Höhe war die Messlatte aller anderen, keiner durfte den Rathausturm überragen.

Wir steigen in dem 1311 fertiggestellten Rathausturm die metallenen Treppen hoch. Die letzte Treppe ist besonders eng und steil. Die Aussicht von oben auf das Val d'Elsa ist spektakulär, ebenso wie der Blick aus der Vogelperspektive auf San Gimignano selbst.
Im Unterschied zu einigen anderen Türmen der Stadt beherbergt der Torre Grossa sogar eine Glocke.
Der Palazzo Comunale, auch bekannt als Palazzo del Popolo, ist seit dem 13. Jahrhundert der Sitz der Stadtverwaltung der Gemeinde. Es befindet sich auf der Piazza del Duomo in der Nähe der Stiftskirche Mariä Himmelfahrt. Das Gebäude und die Stiftskirche liegen im Herzen der mittelalterlichen Stadt und gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe „Historisches Zentrum von San Gimignano“.

Das Gebäude enthält bedeutende Freskendekorationen von Memmo di Filippuccio, Lippo Memmi und anderen, ein Museum und eine Galerie mit Werken der florentinischen und sienesischen Kunstschule – darunter Gemälde von Coppo di Marcovaldo, Lippo Memmi, Benozzo Gozzoli, Filippino Lippi und Il Sodoma und Pinturicchio.
Die Collegiata di Santa Maria Assunta oder Duomo di San Gimignano ist eine römisch-katholische Stiftskirche und Basilika Minor. Sie enthält wichtige Freskenzyklen aus der Renaissance von Künstlern wie Domenico Ghirlandaio, Benozzo Gozzoli, Taddeo di Bartolo, Lippo Memmi und Bartolo di Fredi. Es gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe „Historisches Zentrum von San Gimignano“ und seine Fresken werden von der UNESCO als „Werke von außergewöhnlicher Schönheit“ bezeichnet.
Nach der Besichtigung des Domes gehen wir nochmal über die Piazza della Cisterna, der Markt ist abgebaut und wir können uns die Zisterne ohne die Marktstände ansehen.
Auf der Rückfahrt über die Strada Provinziale, gleich hinter der Abandoned Church fahren wir rechts in die Via Cortennano, halten an und haben eine wundervollen Blick auf die Stadt Gimignano.

Zum Abendessen igehen wir heute in die Pizzeria, die sich im Erdgeschoss unseres Apartementhauses befindet. La Farina Pizza + Grill, wir haben einen Tisch am Fenster und bestellen Pizza. Es ist neapolitanische Pizza, die mit dem fluffigen, nicht knusprigen Rand, so wie uns der Wirt erzählt. Zum Abschluss bekommen wir noch ein Kännchen mit Limoncello.


Nachts haben wir uns des öfteren gewundert, warum die Feuerwehr sooft mit Tatü Tata durch unsere Straße fährt. Heute Abend haben wir den Grund gefunden: Die Feuerwache ist direkt uns gegenüber.