Reise in ein goldenes Land
Myanmar


08.11. bis 01.12.2013


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker


Goldener Fels


3. Tag Montag 11.11.2013




Heute fahren wir zum Goldenen Felsen. Unterwegs hält unser Busfahrer an und holt sich an einem kleinen Tempel den Segen für eine gute Fahrt. In Yangon fahren wir durch einen Bezirk mit neuen Wohnhäusern, wie man sie mittlerweile in ganz Asien sieht. Die Straßen, mit Kreisverkehr sind alle neu.
Wir besuchen auf dem Weg den Soldatenfriedhof von Htaukkyant. Machen eine kurzen Rundgang über die Anlage.

Der nächste Halt ist beim Shwethalyaung-Buddha,der zweitgrößte liegende Buddha der Welt. Er ist 55 m lang und 16 m hoch. Allein der kleine Finger misst 3 Meter. Er ist angeblich einer der am lebensechtesten dargestellten liegenden Buddhas. Buddha befindet sich in einer „ruhenden“ Haltung mit geöffneten Augen und leicht verschobenen Füßen.


Der Buddha wurde im Jahre 994 vom Mon-König Migadepa II. errichtet. Die Figur wurde später dem Verfall überlassen und dann mehrmals restauriert. Mit dem Untergang von Bago 1757 ging auch der Buddha verschollen und wurde von Dschungel überwuchert. Erst 1880, zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft, wurde er bei Erdarbeiten zufällig wiederentdeckt. Die Restauration begann 1881 und wurde 1903 abgeschlossen. In den 1930 ern wurden ein Mosaik am großen Kopfkissen des Buddhas angebracht sowie Marmor auf dem Boden verlegt.
Unweit von hier, die Shwe-Maw-Daw Pagode wurde ursprünglich im 8. Jahrhundert von den Mon in einer Höhe von 23 Metern erbaut.


Die Pagode wurde mehrmals erhöht, bis sie im Jahre 1954 ihre gegenwärtige Höhe von 114 m erreichte.Wir umrunden die zentrale Stupa, wieder alles Gold was glänzt. Überreste der alten, 1930 bei einem Erdbeben zerstörten Stupa sind noch zu sehen.
Mittagspause im Belay Restaurant.
Hinter Bago führt die Straße durch ein ausgedehntes Reisanbaugebiet. Nach etwa 3 Stunden überqueren wir den Sittoung-Fluss und erreichen nach einer weiteren Stunde Kaiktio. Die Auffahrt ist für private Fahrzeuge nicht gestattet. Wir müssen auf einen der Trucks umsteigen, die hier üblicherweise die Pilger auf den mit Holzbänken ausgestatteten Ladeflächen hinauffahren.
Wir sind in einer Halle mit Rampen vor den LKWs. Ich möchte beim Fahrer sitzen, darf ich aber nicht. Der nächste Wagen ist da, den möchten wir nicht, keine Rückenlehnen, nur Bretter als Sitz. Dann kommt das passende Fahrzeug, wir steigen auf, viel Platz, kann losgehen.Europäer sind meist etwas dicker als Asiaten, aber man möchte trotzdem die gleiche Anzahl Menschen auf die Laster bekommen. Das klappt aber nicht ganz, so sitzen also 5 Europäer oder 7 bis 8 Asiaten in einer Reihe. Der nächste Truck ist voll und fährt los. Wir stehen immer noch da, es sollen noch mehr Leute an Bord, aber es ist kein Platz. Nach 20 minütigen hin und her bezahlt eine Thailänderin für die „freien“ Plätze und dann gehts los. 40 bis 50 Personen bekommt man so mit einer Fahrt auf den Berg, dazu das Gepäck.
Nach einer guten drei viertel Stunde holpriger Fahrt über eine ganz gut ausgebaute, steile Serpentinenstrecke kommen wir an der oberen Station an. Auch hier wieder Rampen zum absteigen. Wir nehmen unsere Rucksäcke selber (Es gibt auch Träger, die in ihren großen Körben gleich 4-5 Rucksäcke tragen) und laufen Richtung Goldener Fels.


Als erstes kommt ein großes Eingangstor, rechts und links von zwei, bestimmt 7 Meter hohen, steinernen Löwen bewacht.Hier ziehen wir unsere Schuhe aus und legen unser Gepäck ab, unser Guide bleibt da zum bewachen, dann gehen wir Barfuß dem größten Heiligtum Myanmars entgegen.Am Weg steht ein kleiner goldener Felsen auf dem eine Stupa steht. Ein weiteres Eingangsgebäude, ein paar Stufen, dann sehen wir schon in der Ferne den Goldenen Felsen in der Abendsonne leuchten. Als wolle er gleich hinunterfallen, so schwebt der Stein über dem Abgrund, auch gekrönt von einer Stupa. Vor dem Zugang entzünden Pilger Kerzen und Räucherstäbchen. An den Felsen selber dürfen nur die Männer, um ihre Gold Blättchen anzukleben.
Ein Treppenweg führt nach unten, ein faszinierender Blick auf den riesigen Stein. Hier sitzt eine Gruppe junger Pilger vertieft in einen Mantra ähnlichen Singsang. Ober sitzen die Menschen auf der weiten Marmorfläche im Sonnenuntergang. Auch wieder so ein mystischer Ort.
Es ist mittlerweile dunkel geworden und wir müssen noch zum Hotel laufen. Nur den Weg hinunter, hat man uns gesagt. Noch sind wir mit mehreren aus unserer Gruppe unterwegs. Der unbefestigte Weg geht erst abwärts über unendlich viele Stufen, vorbei an kleinen Pfahlbauten und schlängelt sich so durch den Wald. Es ist stockdunkel, nur im Licht unserer Taschenlampe sehen wir wo wir hintreten. Der Weg ist jetzt eine Straße, die in engen, steilen Serpentinen ins Tal führt. Mit meinem Knie geht das nicht so gut und bald sind wir wohl die letzten, keiner mehr hinter uns. Wir haben nicht bemerkt, das wir von allen überholt wurden. Ab und an eine Hütte am Weg, von Hotel oder irgent welchen Lichtern keine Spur. Wir fragen mehrereEinheimische am Wegesrand ob dies der Weg zum Hotel ist. Zwischen 5 und 25 Minuten waren die Antworten, keine Ahnung ob sie uns verstanden haben, wir gehen weiter auf jeden Fall nach unten. Dann endlich, nach einer Ewigkeit, Lichter, das Kyaiktiyo Hotel Golden Rock, in dem unsere Mitreisenden schon alle sitzen. Wir gehen völlig erledigt auf unser Zimmer.