Reise in ein goldenes Land
Myanmar


08.11. bis 01.12.2013


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker


Inle See


9. Tag Sonntag 17.11.2013




Nach einer unruhigen Nacht und einem guten Frühstück (Omelett, Pfannkuchen und Toast) laufen wir zu einem nahe gelegenen Bootsanleger.

Auf den langen, schmalen Holzbooten stehen für uns bequeme, flache Stühle, vier Personen hintereinander pro Boot. Unsere kleine Gruppe besteigt 3 Boote, dann gehts los, ziemlich schnell, zuerst durch einen schnurgeraden, ca. 6km langen und 50 Meter breiten Kanal. Wir winken zu beiden Seiten des Kanals den freundlichen Menschen zu, bis sich dann der Inle See vor uns öffnet. Hier sehen wir auch schon die für diesen See typischen Fischer, die in eigenwilliger Weise am Heck ihres Bootes stehend, mit einem Bein das Ruder bewegen und mit einer Reuse Fischen.



Wir fahren langsam um die Fischer zu beobachten.
Mehr als die Hälfte des 17km langen Inle Sees haben wir durchquert, dann fahren wir in Kanälen durch schwimmende Gärten, vorbei an einigen Holzhütten, die auf Stelzen im Wasser stehen und erreichen dann das Nga Phe Kyaung Kloster. Es ist das größte und älteste Holzkloster der Inle-Region, wurde im Jahr 1850 erbaut und besitzt viele alte Buddha-Bildnisse in verschiedenen Stilrichtungen, mitten im See auf Pfählen erbaut, wir legen an und betreten das Herzstück des Klosters, eine geräumige Säulenhalle.

Dort sind die Statuen in reich verzierten Schreinen untergebracht oder stehen auf Altären mit aufwändigen Holzschnitzereien. Goldene Säulen und Statuen. Reich und bunt geschmückt. Rings um das Kloster geht der Blick auf die schwimmenden Bauernhöfe und im Hintergrund die Berge. Es sind viele Menschen hier, Mönche und Pilger, es gibt zu essen und zu trinken, man trifft sich zum Gespräch.
Wir fahren weiter mit dem Boot, die Menschen in den entgegenkommenden Booten lachen und winken us begeistert zu.

Wir fahren durch die Gärten, einige Wohnhäuser, Wäsche hängt zum trocknen draußen. Wir unterqueren einige Holzbrücken. Es geht im Zickzack durch enge und weite Kanäle, ein paar kleine Tempel, Kinder, die am Ufer im Wasser spielen. Dann sehen wir vor uns einen Anleger, viele leere Boote stehen hier. Ein paar Kinder helfen den Bootsführern beim Anlegen.
Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum Shwe Inn Thein Tempel. Zuerst führt der Weg vorbei an kleinen Marktständen rechts und links des Weges.


Dann wird es waldig, ein kleiner Fluß an unserer linken Seite, einige waschende und sich badende Menschen am Flußufer.
Dann, der erste Blick auf das Pagodenfeld der Shwe Inn Thein Pagode, mystisch beeindruckend, märchenhaft oder was sollte man dazu sagen.


Ein buntes Gemisch aus Gold, Stuck und nacktem, manchmal bewachsenem Backstein. Die meisten der insgesamt 1054 Stupas werden auf das 17. Jahrhundert datiert. Damit stammen sie aus der Zeit, als Indein Sitz der Shan-Fürsten war. Es werden aber auch noch neue gebaut und es wird fleißig restauriert. Wir schlängeln uns zwischen den Pagoden hindurch, unendlich viele Fotomotive, goldene Tempel, blauer Himmel, was will man mehr. Je näher wir dem eigentlichen Tempelgebäude kommen, um so goldener wird es. Hier stehen auch Namensschilder von den jeweiligen Spendern vor den Stupas. Einige Mönche sitzen beim Essen um einen runden Tisch, eine Frau, die genüßlich eine dicke Zigarre raucht und immer wieder Stupas und Pagoden.
Wir steigen wieder in unsere Boote und fahren weiter zickzack durch die schwimmenden Gärten zu einer Silberschmiede, in der wir uns die Handwerker bei der Arbeit ansehen.


Natürlich gibt es auch Silberschmuck zu kaufen.
Kurz darauf fahren wir mit den Booten weiter zur Phaung Daw Oo Pagode (5 Buddha Figuren). Wie ein Berg liegt sie vor uns mit ihrer goldenen Spitze. Bevor wir die Pagode besichtigen, machen wir unsere Mittagspause im Mr. Toe Restaurant.


Wir überqueren einen Kanal über eine schmale Holzbrücke und stehen dann vor der Phaung Daw Oo Pagode. Auf dem Vorplatz stehen Marktstände und auch in den Vorräumen verkaufen Händler ihre Waren, es ist voll hier, viele Menschen sind unterwegs. In einer von schlanken goldglänzenden Pfeilern getragenen hohen Halle steht ein Baldachin mit dem Altar für fünf Buddha-Statuen aus dem 12. Jahrhundert, um die sich viele Legenden und eine dicke Schicht Gold gebildet haben.


Die Form der Figuren ist kaum noch zu erkennen; unzählige Schichten Blattgold, von Gläubigen im Laufe der Zeit aufgebracht, haben sie in unförmige Goldklumpen verwandelt.Nur Männer dürfen so nahe an die Statuen heran um Blattgold aufzukleben.
Wir schauen uns im Tempel um, danach noch das bunte Treiben auf dem Markt, bevor wir wieder im Boot sitzen.
Vorbei an Bambushütten der Bauern, durch schwimmende, grüne Felder, die aus Schlick und dem Wurzelwerk der üppig wachsenden Wasserhyazinthen gebaut und mit Bambusstangen im Boden verankert. Diese schwankende Konstruktion kann von Menschen nicht betreten werden, deshalb werden die Felder vom Boot aus bewirtschaftet. Mehrere Ernten pro Jahr von Tomaten, Gurken, Auberginen und anderen Gemüsen sind möglich.


Noch eine Besichtigung steht an, die Seiden- und Lotusweberei im Dorf In Paw Khon. Hier werden auf alten, hölzernen Webstühlen Stoffe aus der Faser der Lotusblume gewebt werden. Die Fasern werden hier komplett verarbeitet, also erst aus der Pflanze gewonnen, gesponnen, gefärbt und gewebt.
Ein kurzer Rundgang zwischen den einzelnen Gebäuden, die über Stege miteinander verbunden sind, dann zurück in die Boote.
Ein letzter Halt in der Einheimischen Zigarrenherstellung im Dorf Nam Pan.


Auf dem Boden einer Halle sitzen junge Frauen und rollen die Tabakblätter zu Zigarren.
Es wird schon langsam dunkel, am Himmel ziehen dicke Wolken auf, wir haben Bedenken, das es ungemütlich auf dem See werden könnte. Also ab in die Boote, ein letzter Blick auf die schwimmenden Gärten im Dorf Kay Lar und dann quer über den See in Richtung Kanal.


Dunkle Wolken, deren Kronen in der untergehenden Sonne golden leuchten über uns.
Der Bootsführer gibt Gas, ebenso wie viele andere Boote auf dem See.
Wir erreichen den Bootssteg unseres Ausgangspunktes gerade noch bevor es anfängt leicht zu regnen.


Unser heutiges Abendessen gibt es in einem Restaurant gegenüber unseres Hotels, wo es auch wieder gut schmeckte.
Mein Schatz Pommes, ich Thaisuppe.
Gegen 21:00 Uhr gehts ins Bett.