1950 erfolgte die Eingliederung Tibets in die Volksrepublik China. Obwohl die chinesische Regierung in einem Abkommen kulturelle und religiöse Souveränität garantierte, nahmen Repressalien, Unterdrückung und Verbote auch in Tibet zu. Anfang März 1959 verbreiteten sich Gerüchte, dass die Verhaftung des noch sehr jungen 14. Dalai Lama unmittelbar bevor stünde. Aus diesem Grund umstellten am 10. März 1959 rund 30.000 Tibeter den Norbulingka-Palast, um ein menschliches Schutzschild für das höchste Oberhaupt des Buddhismus zu bilden. Am 15. März verließen 3.000 Leibwächter des Dalai Lama den Palast und bezogen Stellung an einem vorbereiteten Fluchtweg. Am 17. März um 16 Uhr feuerte die chinesische „Volksbefreiungsarmee“ zwei Mörsergranaten auf den Norbulingka ab. Damit wurde deutlich, dass die chinesische Regierung den Dalai Lama tatsächlich ausschalten wollte. Am gleichen Abend um 22 Uhr verließ der Dalai Lama, verkleidet als einfacher Landarbeiter, den Norbulingka-Palast, um Tibet bis auf den heutigen Tag nicht mehr wiederzusehen. Am 21. März feuerten die Besatzer 800 Granaten auf den Norbulingka ab. Tausende Männer, Frauen und Kinder, die sich immer noch um die Palastmauern herum befanden, wurden getötet; Zehntausende begaben sich auf die Flucht nach Indien. Am Ende lag der Palast in Schutt und Asche.
Der Palast steht in einem weitläufigen Park. Vor dem Eingang stehen unzählige Blumentöpfe mit bunten, blühenden Blumen. Eine schöne Anlage mit einem See. Über eine Brücke gelangt man zu zwei chinesisch farbenfrohe Pavillons. Auch hier, Blumentöpfe ohne Ende.
Nach dem Mittagessen, was wieder einmal sehr gut war, haben wir noch das Kloster Sera besichtigt, das heute eine Fläche von 114.946 Quadratmetern hat.