TIBET
Shanghai-Beijing


19.09. bis 01.10.2012


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker


Gyantse


6. Tag Montag 24.09.2012




Gegen 9.00 Uhr geht unser Fahrt nach Gyantse los. Unterwegs eine sehr schöne Landschaft.

Wir fahren auf dem Friendship Highway am Ufer des sehr verzweigtenYarlung Zangbo Flusses, dem Oberlauf des Brahmaputra entlang.


Eine erste Pause mit einer abenteuerlichen Toilette für 6 Personen gleichzeitig, jeder Platz nur seitlich durch eine halbhohe Mauer voneinander getrennt, machen wir in Geizhongjiang, einem kleinen Ort auf 3599 Meter.
Schneebedeckte 7000er. Serpentinen, schnell geht es mit unserem Bus auf 5000 Meter. Meine Bedenken in Bezug auf Höhenkrankheit haben sich nicht bestätigt. Die Luft war zwar knapp und wir hatten noch etwas Atemnot, also noch etwas herunterfahren und alles ganz, ganz langsam. Die Landschaft und das Wetter haben uns für alles entschädigt. Es war traumhaft und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Wir machen eine kurzen Halt am Rande der Serpentinenstraße. Ein schmaler Weg führt von der Straße weg auf einen Hügel. Hier sind drei Steinhaufen, je ca. 150cm hoch, im Dreieck angeordnet, aufgeschichtet. Dazwischen wurden bunte Gebetsfahnen in Massen gespannt. Viele sind schon ziemlich zerfetzt durch den teilweise starken Wind in der Höhe.
4441 Meter steht auf einem großen Stein hoch über dem Yamdrok See, wo wir anhalten. Eine überwältigende Aussicht auf den 7206 Meter hohen Noijinkangsang und weitere Nebengipfel, alle über 6000 Meter, unter uns der tiefblaue See.
Natürlich ist auch hier die Vermarktung von Souveniers eine große Einnahmequelle. Schön geschmückte Yaks und Berner Sennen Hunde. Die Wolken verziehen sich im richtigen Moment und geben den Blick auf ein Phantastisches Panorama frei.
Auch hier eine exotische Großraumtoilette. Links achtmal das berühmte Loch im Boden, gegenüber vier Urinale an der Wand, keine Tür oder sonst was, sehr gewöhnungsbedürftig.


Auf einer großen Fläche sehen wir unendlich viele Gebetsfahnen kreuz und quer gespannt, alte und neue, auch eine steinerne Feuerstelle zum verbrennen von Opfergaben steht hier. Auch wir haben eine Gebetsfahne angebracht, eines der Tücher das wir zur Ankunft in Tibet bekamen.
Wir fahren noch hinunter ans Ufer des Sees.


Am Ufer viele kleine, aufgeschichtete Steinmännchen, eine Bitte der Gläubigen an die guten Geister, im Steinmännchen ihren Wohnsitz zu nehmen.
Auf der Weiterfahrt sehen wir auf den grünen Wiesen die Yaks weiden, zwei unserer mitreisenden Damen sind ganz aus dem Häuschen und wollen jeden Yak fotografieren.


Unser Mittagessen in Buffetform bekommen wir in dem kleinen Ort Nagarze auf 4452 Metern Höhe.
Halt auf 5072 Meter.


Der Himmel ist dunkelblau, die Sonne strahlt fast weiß, fast keine Wolke am Himmel, ganz klare Luft. Einfach überwältigend. Direkt vor dem Noijinkangsang mit 7206 Metern, schneebedeckt und wie das ganze Massiv stark vergletschert. Vor uns der Karo-Gletscher, der in den letzten 20 Jahren zu einem großen Teil geschmolzen ist. Man sieht noch deutlich wie weit er einmal reichte.


Für die religiöse Bedeutung dieses Ortes sprechen neben den überall an den Hängen präsenten Gebetsfahnen auch ein an der Straße errichteter Chörten, ein Kultbau des tibetischen Buddhismus. Daneben stehen Mani-Steine, mit heiligen Texten oder traditionellen Gebetsformeln verzierte Steine.
Noch ein Stop am 4330 Meter hoch gelegenen Simi-La See, der an der gleichnamigen Pass Straße liegt.


Wieder eine schöne Toilette für uns, diesmal getrennt nach Männlein und Weiblein. Man braucht nicht mehr, ein Loch im Betonboden, ein Abgrund darunter, fertig.
Wir kamen dann gegen 17.00 Uhr in Gyantse, im Hotel Gyantse an.
Eine typisch chinesische Stadt.


Etwas ausruhen, dann ein kleiner Bummel in der Hotelnähe um die nächste Straßenecke herum, oben auf dem Berg vor uns liegt die Festung von Gyangtse, in China bekannt unter dem Namen Ruine der Verteidigung gegen die britischen Aggressoren am Zongshan-Berg. Wir gehen zurück ins Hotel zum, natürlich chinesischem Abendessen (nicht so gut). Jetzt ab ins Bett.