TIBET
Shanghai-Beijing


19.09. bis 01.10.2012


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker


Shigatze


7. Tag Dienstag 25.09.2012




Heute Morgen fahren wir zuerst zum Kloster Palkhor, das von einer großen roten Stadtmauer umgeben ist.

Der Palchor-Klosterkomplex, im Jahr 1414 gebaut, liegt auf dem westlichen Teil des Changge-Berges in Gyangtze.Vor dem Eingangstor sind wieder die Gebetsmühlen in mehreren Reihen. Wir gehen direkt auf Tsuglagkhang, der Hauptversammlungshalle zu und betreten sie über eine kleine Treppe. Viele Buddhastatuen in allen Größen, reich geschmückt mit bunten Tüchern und Blumen. Polster in Reihe auf dem Boden, von der Decke hängen Tücher, Fahnen und Stoffe in allen Farben. Ein Mönch vor einer großen Buddhafigur nimmt Gaben von Pilgern an. Natürlich gibt es auch hier die großen Butterlampen.
Neben der große Halle befindet sich der 32,5 Meter hohe einzigartige Kumbum-Stupa.


Dieser Stupa mit 108 Türen besteht aus 9 Stöcken und 77 Kapellen. Darin sollen sich mehr als 100 000 Buddha-Abbildungen befinden, deshalb wird er auch der Stupa der 100 000 Abbildungen genannt. Wir besteigen den Stupa über enge Treppen, auf jeder Etage Nischen mit Buddha Figuren, goldene und rote, in bunte Stoffe gekleidet. Einen schönen Ausblick über das Kloster haben wir von hier oben. Vor dem Stupa ein Mast voll mit Gebetsfahnen, davor eine Feuerstelle.
Wir laufen noch durch die Straßen der alten Stadt.
Eingeschossige Häuser in Reihe, rechts und links der Straße. Auf den Dächern Bündel von Gebetsfahnen. Im Untergeschoß sind oft Ställe, Kühe stehen im „Vorgarten“. Blumentöpfe außen auf den Fensterbänken. Noch ein Foto mit der Ente, dann zum Bus, wir fahren nach Shigatze.
Ein kleiner Halt zwischendurch, wir schauen ein Paar Leuten bei der Feldarbeit zu.
Auf halbem Weg besuchen wir eine tibetische Familie, die in einem typischen Haus dieser Gegend wohnt.
An den Hauswänden kleben dicke Kugeln aus Yak Dung, der als Brennmaterial Verwendung findet, zum trocknen. Einen Solarofen gibt es.
Im Zentrum eines Parabolspiegels befindet sich die Halterung für einen Kochtopf. Bei der fast das ganze Jahr über strahlenden, klaren Sonne sehr weit verbreitet.


Die Frau des Hauses zeigt uns stolz ihre Küche, in deren Mitte ein großer schwarzer Ofen steht.


Auf einem großen Tisch liegen Nudeln aus zum trocknen. Wände, Decke und Balken sind bunt bemalt.
Die Tochter der Familie sitzt im Innenhof und kämmt ihre langen schwarzen Haare.


Erika zeigt auch ihre Haarpracht und lässt sich auch ein bisschen kämmen.


Draußen der Stolz des Hausherrn, ein Traktor mit Anhänger und einem Pflug, einige Kühe, Hühner und ein Hund.
Nach einem Mittagessen kommen wir dann auch in Shigatze, im Tashi Choe Ta Hotel an. Erst vier Monate alt, gutes Hotel, hätten wir gerne schon in Lhasa gehabt.


Schade, hier bleiben wir nur eine Nacht.
Shigatse, 3800 Meter hochgelegen, ist eine berühmte Kulturstadt mit einer Geschichte von mehr als 500 Jahren. Lediglich die Umgebung um den Dzong, den Markt und das Kloster Tashilhunpo machen einen tibetischen Eindruck.
Nachdem wir kurz auf dem Zimmer waren geht es auch schon weiter.
Wir fahren in den Westen der Stadt zur großen Klosteranlage von Trashilhunpo, die während der Kulturrevolution zerstört und ab den 80er Jahren langsam wieder aufgebaut wurde.


Das Kloster ist traditionell der Amtssitz des Panchen Lama. Der zehnte Penchen Lama starb 1989, sein vom Dalai Lama auserkorene Nachfolger verschwand unter mysteriösen Umständen, der von der chinesischen Regierung anerkannte Ersatzmann ist nicht unumstritten. Einst lebten in der 30 Hektar großen Klosteranlage bis zu 5.000 Mönche, heute sind es rund 800. Aus dem Komplex ragen einzelne Bauwerke heraus.
Links steht zunächst die Maitreya-Halle. In ihr befindet sich ein über 26 m hoher Zukunftsbuddha, errichtet aus 11 Tonnen Bronze und rund 230 kg Gold. Das Grab des 10. Panchen Lama trägt ein vergoldetes Dach im chinesischen Stil. Die Residenz des Panchen Lama verschwindet fast daneben. Während das Grabmal des 4. Panchen Lama auch in der Kulturrevolution unversehrt blieb, wurden die Gräber des 5. – 9. Panchen Lama in dieser Zeit zerstört, das Grabmal wurde vom 10. Panchen Lama unmittelbar vor seinem Tod eingeweiht.


Draußen umrunden Pilger mit ihren Gebetsmühlen mehrere weiße Chedis, immer linksrum. Gebetsmühlen am Wegesrand. Der Eingang ins Gebäude erweist sich als etwas schwierig, eine Leiterartige Treppe führt hinauf.


Ausgestattet wie auch die anderen Tempel, bunt, viele Stoffe, viele Buddhas. Die Anlage ist riesengroß, wir gehen von einem Gebäude zum anderen.
Wir fahren zurück zum Hotel und laufen dann um die nächste Straßenecke herum zum Markt. Unmittelbar an der Straße zum Tibetischen Viertel gibt es typische Souvenirs, teils gute Qualität, teils Massenware. Handeln ist Pflicht. Solange die Verkäufer ein Interesse haben, laufen sie ihren Kunden auch über größere Strecken nach. Auch Obst und andere Lebensmittel werden angeboten. Manche davon sind nichts für europäische Mägen.


Ganze Ziegen und Schafe ohne Kopf hänge abgezogen und ausgenommen über den Verkaufstischen. Andere Händler haben auf einer Mauer Pappkartons ausgelegt und bieten darauf große Fleischstücke zum Verkauf an. Mehrere Reihen mit einfachen Holzständen stehen hier, die meisten mit Fleisch, es werden Knochen gehackt, es sieht nicht besonders sauber aus, eigentlich ist es dreckig.


Eine Straße weiter Richtung Innenstadt gibt es alles, was die einheimische Kundschaft benötigt. Ein Markt mit Haushaltsbedarf und Kleidung, auch die schon beschriebenen Sonnenöfen gibt es hier zu kaufen.