TIBET
Shanghai-Beijing


19.09. bis 01.10.2012


von
Erika C. Münch
Friedhelm Lichtenknecker


Beijing


11. Tag Samstag 29.09.2012




Nach einer kurzen Nacht haben wir geduscht und gut gefrühstückt. Heute können wir endlich wieder alleine durch die Stadt laufen. Wir fahren mit einem Taxi für 55 Yuan bis zum Jinjshan Park, Kohlebergpark (oder Kohlenhügel), nördlich der verbotenen Stadt. Der Hügel ist durch den Aushub des Wassergrabens rund um den Kaiserpalast entstanden und wurde früher als Kohlen Lager für den Palast genutzt. Der Park hat eine Fläche von 23 ha. Erst 1928 wurde das Gelände der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Wetter ist gut, die Sonne strahlt und wir können unser Glück kaum fassen, wo Beijing doch so oft in Dunst und Smog versinkt. Zum zweiten Mal sind wir nun hier in der Stadt, beides mal super Wetter.
2 Yuan kostet der Eintritt.


Große Beete mit bunten Blumen, viel Grün und ein See mit Seerosen erwarten uns. Wir suchen den Weg zum Tempel, der auf der Spitze des Hügels steht. Einige Treppen, dann sind wir oben. Eine fantastische Aussicht. Von hier oben sieht man das ganze Ausmaß der Verbotenen Stadt. Auch die Skyline des modernen Beijing ist beeindruckend. Die ungewöhnliche Architektur des CCTV Gebäudes ist gut zu sehen, ebenso wie die riesige Kuppel des Nationalen Zentrums für Darstellende Künste. Im Tempel selber steht ein großer Buddha.
Wieder hinunter gehen wir in Richtung Palast, noch mehrere kleine, runde Pavillos stehen am Weg. Am Eingang, sowie am Ausgang stehen große, tönerne Töpfe, in denen lila Seerosen blühen.
Wir sind jetzt wieder an dem Eingang zur Verbotenen Stadt, durch den wir 2010 unseren Rundgang begannen. Heute wollen wir nicht in den Palast hinein, sondern umrunden ihn außerhalb der Mauer und des Wassergrabens. Von der nordöstlichen Ecke des Wassergrabens biegen wir ab in die Beichizi Road. Rote Stoff Laternen schmücken die Straße.


Nach ca. 1,5km biegen wir nochmal rechts ab und sind am Südtor des Kaiserpalastes. Hier ist der Bär los. Eine Gruppe deutscher Austauschschüler ist da. Wieder kommen Chinesen auf mich zu und fragen ob sie ein Foto mit mir machen dürfen.

Dann gehen wir durchs Haupttor hinaus, über uns an der Außenwand das große Portrait von Mao.
Auf der anderen Seite der Tian’anmen Platz, von uns getrennt durch die 14 spurige W. Chang’an Avenue. Wir müssen die Fußgänger Unterführung benutzen, hier oben ist alles abgesperrt. Im Tunnel gibt es eine Personenkontrolle, das kennen wir ja schon. Ein schönes Polizeigefährt steht hier, man fährt Segway, sogar mit Sitz.
Auf dem Tian’anmen Platz gibt es auffallend viel Blumenschmuck. Gleich in der Mitte eine riesige Vase, mit riesigem Blumenstrauß, auf einem Blumenhügel in Gelb und Rot.


Ebenso ein Blumenmeer rechts vor der Großen Halle des Volkes und links vor dem Nationalmuseum, auf dessen Dächern rote Fahnen wehen.
Auch in der Mitte des Platzes das Denkmal für die Helden des Volkes, vor dem chinesische Soldaten Wache halten.
Am südlichen Ende des Tian’anmen die Gedenkhalle für den Vorsitzenden Mao. Diese Halle dient als das Mausoleum von Mao Zedong, in dem sein Leichnam aufgebahrt ist.
Leider heute geschlossen, sonst wären wir gerne hineingegangen.
Hinter dem Mausoleum gehen wir durch das Zhengyangmen Gate. Es befand sich genau im Zentrum der südlichen Mauer der Inneren Stadt im Süden des Tian’anmen – des Tores zur Kaiserstadt – und trennte die „Tatarenstadt“ von der „Chinesenstadt“, d. h. der Äußeren Stadt. Das Zhengyangmen steht in der Achse des Kaiserpalastes.
Es wurde 1421 in der Zeit der Ming-Dynastie als eines der neun Tore bzw. Wachtürme der Inneren Stadt erbaut.
Direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite der Zhengyangmen Jian Lou, der Pfeil-Turm. Links von uns das Gebäude der Beijing Planning Exhibition Hall, hier werden große Modelle der Stadt ausgestellt.


Wir laufen immer geradeaus, durch die Zhengyang Brücke, die den Eingang zur Qianmen Straße überspannt. Daneben das alte Bahnhofsgebäude in den jetzt ein Museum ist. Auch hier, vor der Brücke gigantischer Blumenschmuck. Qianmen Dajie war seit jeher eine der wichtigsten Einkaufsstraßen der Stadt. Im Jahr 1900 wurde sie von Truppen der westlichen Mächte verwüstet. Nach und nach wieder hergestellt, verkam sie unter Mao zum schäbigen Basar. Für die olympischen Spiele 2008 wurde sie zu neuem Leben erweckt, auch eine „alte“ Straßenbahn fährt wieder, aber nur zu touristischen Zwecken, die Straße rauf und wieder runter.


Es ist aber eine sehr schöne, bunte Geschäftsstraße geworden, auch wenn sie nur im alten Stil nachgebaut wurde. Wir laufen die Straße hin und wieder zurück, noch durch ein paar andere, kleine Geschäftsstraßen.


Ein Mann führt seinen Hund aus, der trägt eine Sonnenbrille und eine Perlenkette – der Hund. Vor uns rechts ist wieder die Halle des Volkes. Wir queren die Qianmen W. Street Straße an der Ecke Renda Huitang W. Road, gehen die Straße noch ein Stück hinauf und kommen zur Kuppel des Nationalen Zentrums für Darstellende Künste, oder kurz National Oper.
Das Gebäude, ellipsenförmig, aus Glas und Titan, an das traditionelle Yin-und-Yang-Motiv erinnernd, umgeben von einem künstlichen See, liegt vor uns.


Die untergehende Sonne legt ein geheimnisvolles Licht darüber. Kein Eingang ist zu sehen, der liegt weiter vorne an der Straße und bildet einen unterirdischen Zugang ins Innere. Eine zeitlang sitzen wir auf einer Bank und schauen uns begeistert die außergewöhnliche Architektur an. Eine junge Frau zeigt uns stolz ihr Baby, das sie auf dem Arm hält. Sie spricht kein Englisch, aber es geht auch so. Auch hier trifft man sich zum Spaziergang mit den Hunde, oder zum Tanz mit einem langen, bunten Stoffschal.
Ein kurzer Weg über die W. Chang’an Avenue und wir sind vor dem Eingang des Xinhuamen, einem um zwei Seen herum gruppierten Park- und Gebäudekomplex, der als Hauptquartier der Kommunistischen Partei Chinas wie auch der Regierung der Volksrepublik China dient. Das allseitig von schwer bewachten Mauern und Toren umgebene Areal befindet sich westlich des Kaiserpalastes. Es erstreckt sich rund um die zwei namensgebenden Seen, den Nanhai („südlicher See“) und den Zhonghai („mittlerer See“). Der nördlich gelegene Beihai indes befindet sich außerhalb des Geländes und ist der Öffentlichkeit als Erholungspark zugänglich.
Der Fußweg vor dem Gebäude wird gerade abgesperrt, wir müssen warten.


Die rote Fahne mit den fünf gelben Sternen, die an einem Mast weht, wird in einer Zeremonie von mehreren Soldaten eingeholt. Danach dürfen wir diesen Ort wieder passieren und kommen wieder zurück vor den Eingang zur Verbotenen Stadt. Es wird dunkel und alle Gebäude strahlen im Licht unzähliger Lämpchen. Auch in den Straßenbäumen befinden sich bunte Lichterketten. Die Halbkugel der Nationaloper wechselt die Farben, mal rot, dann blau und weiß. Es ist hier voller Menschen un dwir werden wieder um Fotos gebeten, die wir auch gerne machen. Die Blumenvase auf dem Tian’anmen leuchtet ebenso wie das Mao Mausoleum. Vor der Palastmauer mehrere Springbrunnen, die auch ihre Farben wechseln.
Als erstes nutzen wir die Toiletten des Beijing Hotels bevor wir die Wangfujing W. Street Fußgängerzone erreichen. Viel Leuchtreklame, bunte Lichter, glitzernde Geschäfte, große Markennamen, alles ist hier vertreten.


Es ist sehr betriebsam hier, wir setzen uns zu einem Bier an ein kleines Lokal auf der Straße und beobachten die vielen Menschen die vorbeikommen.
Wir gehen die ganze Fußgängerstraße hinauf bis zur Dengshikou Street, wo es zahlreiche Streetfood Stände mit exotisch-chinesischen Leckereien gibt. Am Ende der Straße liegt das
Sunworld Dynasty Beijing Hotel und kommt uns gerade Recht zu einem Toilettenbesuch. Gegenüber die St. Josephs Wangfujing Church vor der sich ein Chor bereitmacht zu singen.


Wir hören etwas zu, dann gehen wir auf dem Vorplatz herunter, auf dem sich viele Menschen tummeln. Jugendliche sind hier mit Streetdance beschäftigt und etwas weiter tanzen etwas ältere Herrschaften zu Dicofox Klängen.

Mir gefällt das sehr gut und tatsächlich werde ich von einem chinesischen Herrn aufgefordert. So tanze ich an diesem Abend mitten in Beijing auf der Straße. So geht Völkerverständigung.
Dann haben wir aber auch genug und ein Taxi fährt uns, diesmal für 100 Yuan in 45 Minuten zum Hotel zurück. Sehr viel haben wir heute erlebt, ein schöner Tag.


Dann haben wir aber auch genug und ein Taxi fährt uns, diesmal für 100 Yuan in 45 Minuten zum Hotel zurück. Sehr viel haben wir heute erlebt, ein schöner Tag.